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In der Kräuterschnecke wachsen:



Beinwell



(Symphytum officinale)

Der Beinwell hat seinen Namen von den Beinen, denen er gut (well) tun, bzw. deren Knochen er zusammenwallen soll.

Rauh und spitz steht er gern an eher feuchten Plätzen und versucht seine violetten Blüten zu verstecken.

Oft schon habe ich eine Salbe aus seinen Wurzeln gekocht, die bei vielen Verletzungen hilfreiche Dienste leistet.


Steckbrief

Haupt-Anwendungen:


Verletzungen des Bewegungsapparates,

Heilwirkung:


adstringierend,
beruhigend,
blutbildend
blutreinigend,
blutstillend,
entzündungshemmend,
erweichend,
kühlend,
lindernd,
wundheilend,
schmerzstillend,

Anwendungsbereiche:


Abszesse,
Arthritis,
Arthrose,
Asthma,
Blaue Flecken,
Blutarmut,
Bluterguss,
Brandwunde,
Bronchitis,
Diabetes mellitus,
Durchfall,
Eiternde Wunden,
Ekzeme,
Furunkel,
Gastritis,
Gelenkschmerzen,
Geschwüre,
Geschwulst,
Gichtknoten,
Grippe,
Insektenbiss,
Insektenstich,
Ischias,
Juckreiz,
Hämorrhoiden,
Hautjucken,
Hautrisse,
Hautschäden,
Hornhaut,
Knochenbruch,
Knochenhautentzündung,
Krampfadern,
Lungenentzündung,
Magenschleimhautentzündung,
Muskelkater,
Nasennebenhöhlenentzündung,
Narbenschmerzen,
Nierenerkrankung,
Offenes Bein,
Phantomschmerzen,
Psoriasis,
Quetschungen,
Rheuma,
Schlecht heilende Wunden,
Schleimbeutelentzündng,
Schmerzen,
Schnittwunden,
Schuppenflechte,
Sehnenscheidenentzündung,
Spinnenbiss,
Unterschenkelgeschwüre,
Varizen,
Venenentzündung,
Verbrennungen,
Verdauungsbeschwerden,
Verhärtung der Brustdrüsen,
Verrenkung,
Verstauchung,
Zu starke Mensturation,

wissenschaftlicher Name:


Symphytum officinale

Pflanzenfamilie:


Rauhblattgewächse = Boraginaceae

englischer Name:


Comfrey

volkstümlicher Name:


Arznei-Beinwell, Beinwurz, Bienenkraut, Echter Beinwell, Gemeiner Beinwell, Gemeine Wallwurz, Gewöhnlicher Beinwell, Glotwurzel, Grosse Wallwurz, Hasenbrot, Hasenlaub, Himmelsbrot, Honigblum, Komfrei, Kuchenkraut, Milchwurz, Schadheilwurzel, Schmalwurz, Schwarzwurz, Soldatenwurz, Soldatenwurzel, Speckwurz, Wallwurz, Wilder Comfrey, Wilder Komfrey, Wottel, Wundallheil, Wundschad

Verwendete Pflanzenteile:


Blätter, Wurzeln

Inhaltsstoffe:


Allantoin, Gerbstoff, Schleim, Asparagin, Alkaloide, ätherisches Öl, Flavonoide, Harz, Kieselsäure, Pyrrolizidinalkaloide, Stigmasterol

Sammelzeit:


Blätter: April bis Mai, Wurzeln: Spätherbst oder zeitiges Frühjahr





Anwendung


Der Beinwell wird vorwiegend äusserlich angewendet, weil die innerliche Anwendung potentiell gesundheitsschädlich sein kann.

Die besonderen Stärken des Beinwells stecken sowieso im Bereich der äusserlichen Anwendung. Sie reichen von Verletzungen des Bewegungsapparates bis zu schlecht heilenden Wunden.

Äusserlich

Knochenbrüche und stumpfe Verletzungen

Traditionell wird Beinwell bei Knochenbrüchen eingesetzt, um das Zusammenwachsen der Knochen zu fördern und den Schmerz zu lindern. Die Wirkstoffe des Beinwells fördern die Kallusbildung bei der Knochenheilung.

Eine Schiene beziehungsweise einen Gipsverband kann Beinwell natürlich nicht ersetzen.

Im Bereich Bewegungsapparat wird der Beinwell fast gegen jede Art von Beschwerden eingesetzt. Man verwendet ihn traditionell gegen Verstauchungen, Verspannungen, Arthrose und diverse andere Probleme.

Wundheilung

Vor allem durch den Inhaltstoff Allantoin hat der Beinwell ausgeprägte wundheilende Eigenschaften.

Er fördert die Granulation bei der Wundheilung, das ist die Bildung von neuem Gewebe. Allantoin wirkt zudem reizlindernd und entzündungshemmend.

Aufgrund der im Beinwell enthaltenen Spuren von Pyrrolizidinalkaloiden empfiehlt die Kommision E, den Beinwell nicht bei verletzter Haut anzuwenden. Sicherheitshalber verwendet man bei offenen Wunden besser den reinen Wirkstoff Allantoin.

Wurzel und Blätter

Die Wurzel enthält beim Beinwell die meisten Wirkstoffe. Daher ist es vor allem die Wurzel, die als Heilmittel Anwendung findet.

Am besten und intensivsten ist es, wenn man frische Wurzeln zur Verfügung hat. Trockene Wurzeln können aber auch verwendet werden, sie sind sogar die offiziell als Heilmittel anerkannte Form des Beinwells.

Man kann auch die Blätter verwenden. Sie wirken ähnlich aber nicht so stark wie die Wurzel.

Salben

Die bekannteste Zubereitungsform des Beinwells ist die Salbe.

Mit Beinwellsalbe kann man die betroffenen Stellen einreiben.

Schon seit Jahrhunderten wird aus Beinwellwurzeln eine einfache Salbe gekocht.

Inzwischen haben auch Hersteller von Naturarznei die Beinwellwurzel entdeckt und bieten zahlreiche Formen von Beinwellsalben und Beinwellcremes an (z.B. Kytta-Salbe® f und Kytta Balsam® f mit Wärmfunktion).

Beinwell-Salben und -Cremes kann man auch selber anrühren. Wir haben dafür einige Rezepte mit Fotoanleitungen zusammengestellt.

Produkttipps:


Umschläge

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Umschläge mit Beinwell anzuwenden.

Mit Beinwelltinktur oder Beinwelltee getränkte Baumwolltücher kann man auf verletzte Körperteile auflegen.

Man kann auch einen Salbenumschlag anwenden. Dazu trägt man die Beinwell-Salbe messerrückendick auf und bedeckt die Stelle mit einem Tuch.

Für einen Breiumschlag zerkleinert man frische Wurzeln oder Blätter, bis ein Brei entsteht. Diesen Brei trägt man auf die betroffene Körperstelle auf und bedeckt es mit einem Tuch.

Alle Umschläge kann man eine bis mehrere Stunden einwirken lassen.

Volkstümliche Anwendungen

Auf Wunden aufgelegt, wirken die Blätter schmerzstillend.

Innerlich

In der Volksheilkunde wurde der Beinwell gegen zahlreiche Beschwerden innerlich als Tee oder Tinktur eingenommen. Typische innerliche Anwendungsgebiete des Beinwells waren Husten, Verdauungsbeschwerden und Nierenschwäche.

Seit jedoch bekannt ist, dass die im Beinwell enthaltenen Spuren von Pyrrolizidinalkaloiden im Tierversuch mit Ratten die Gefahr von Leberkrebs erhöhen, wird von der innerlichen Anwendung des Beinwells abgeraten. Manche Quellen raten auch nur davon ab, Beinwell regelmässig und in grossen Mengen innerlich einzusetzen.

Für alle innerlichen Anwendungsgebiete des Beinwells gibt es jedoch viele Heilpflanzen, die diese Aufgaben noch besser erledigen können, beispielsweise Thymian gegen Husten, Kamille für die Verdauung usw. Daher kann man durchaus darauf verzichten, den Beinwell innerlich anzuwenden.



Beinwell in der Küche

Wegen der Pyrrolizidinalkaloide, die in geringen Mengen im Beinwell enthalten sind, sollte man Beinwell nicht als Nahrungsmittel zu sich nehmen.

Vor allem unter Vegetariern waren Beinwellblätter und die Blätter des nahe verwandten Comfreys eine Zeitlang sehr beliebt.

Die Blätter lassen sich zu Spinat verarbeiten.

In Bierteig getaucht, kann man sie in der Pfanne ausbacken und essen.


Pflanzenbeschreibung


Der Beinwell liebt feuchten Boden und ist daher besonders häufig an Wasserläufen oder in Senken zu finden. Er wächst aber auch in meinem eher trockenen Garten.

Die mehrjährige Wurzel ist aussen schwarzbraun und innen weisslich.

Schon früh im Jahr streckt er seine rauhen haarigen Lanzen aus der Erde.

Er überrascht durch seine Schnellwüchsigkeit und ist eine der ersten Pflanzen, die buschig ins Auge fallen. Nach wenigen Wochen wachsen Stengel aus den Blättern, die schon Ende April die ersten Blüten bekommen.

Die Blüten sind violett oder weisslich-gelb und hängen in kleinen Trauben nach unten.

Anbautipps


Beinwell lässt sich ziemlich leicht im Garten anbauen.

Am besten gibt man ihm ein Beet mit lockerer Erde an einer gut bewässerten Stelle. Der Beinwell freut sich über sonne, verträgt aber auch Halbschatten.

Am einfachsten funktioniert der Anbau, wenn man die Wurzeln in die Erde steckt.

Im Frühling spriesst der Beinwell dann von ganz alleine.

Um den Beinwell schnell zu vermehren, kann man die Wurzeln in daumengrosse Stücke zerteilen und dann einpflanzen.

Aus jedem Wurzelstück spriesst eine eigene Pflanze.


Sammeltipps


Beinwellwurzeln kann man im Herbst oder im zeitigen Frühjahr sammeln.

Man gräbt sie am besten mit einer spitzen Schaufel aus, denn die lange Wurzel sitzt meist zu fest im Boden, um sie heraus zu ziehen.

Wenn man ein Stück Wurzel in der Erde lässt, kann die Pflanze wieder neu spriessen.

Am besten verarbeitet man die Wurzel gleich frisch zu Salbe oder Tinktur.

Die Trocknung ist etwas schwierig, weil die Wurzel zum Schimmeln neigt, was sie unbrauchbar machen würde.

Am besten schneidet man die Wurzel in kleine Stücke und trocknet sie an einem warmen Platz, beispielsweise neben dem Ofen oder im Backofen bei 40°C. Auch ein Dörrapparat eignet sich zur Trocknung.



Bohnenkraut

(Satureja hortensis)





Steckbrief

Heilwirkung:


Brechreiz,
Darmkrämpfe,
Durchfälle,
Durstlindernd,
Leberprobleme,
Magenkrämpfe

wissenschaftlicher Name:


Satureja hortensis

Pflanzenfamilie:


Lippenblütler = Lamiaceae

Verwendete Pflanzenteile:


Kraut, Blätter

Sammelzeit:


Juni bis August




Currystrauch / Currykraut

(Helichrysum italicum)



Der Currystrauch ist ein Halbstrauch und Heckenpflanze aus dem Mittelmeergebiet. Blätter und Blüten haben ein angenehmes Curry-Aroma, das an Salbei erinnert.

Die Pflanze wird als Gewürzpflanze eingesetzt, sie eignet sich auch als Heilpflanze, gegen Husten, Hautprobleme.

Das wertvolle und teure Öl, das aus den schönen gelben Blüten oder dem blühenden Kraut gewonnen wird, kann gegen Prellungen und kleinere Verletzungen eingesetzt werden.

Der Currystrauch hat einen kleinen Bruder, den Zwerg-Currystrauch (Helichrysum italicum ssp. serotinum), der die gleichen Eigenschaften hat. Der Zwerg-Currystrauch ist etwas kleiner und bitterer.

Steckbrief

Haupt-Anwendungen:


Husten,
Prellungen

Heilwirkung:


abschwellend,
ausgleichend,
entzündungshemmend,
fungistatisch,
fungizid,
hautberuhigend,
insektenabwehrend,
pilzhemmend,
pilztötend,
schmerzstillend,
wundheilend

Anwendungsbereiche:


Äderchen,
Blutergüsse,
Ekzeme,
Gelenkschmerzen,
Hautjucken,
Hautunreinheiten,
Husten,
Insekten,
Krampfadern,
Lymphstau,
Pilze,
Prellungen,
Sportverletzungen,
Stress,
Verstauchungen,
Zerrungen.

wissenschaftlicher Name:


Helichrysum italicum, Helichrysum angustifolium

Pflanzenfamilie:


Korbblütengewächse = Asteraceae

englischer Name:


Curry plant

volkstümlicher Name:


Currykraut, Currystrauch, Italienische Immortelle, Italienisches Sonnengold, Italienische Strohblume, Sonnengold, Die Unsterbliche

Verwendete Pflanzenteile:


Blüten, Kraut, blütenlose Triebe

Inhaltsstoffe:


ätherische Öle, Bitterstoffe, Borneol, Beta-Pinen, Italidion, Limonen, Nerol, Nerylacetat

Sammelzeit:


Juni bis Oktober

Nebenwirkungen:


Magenreizung, Magenschmerzen




Anwendung


Öl

Aus dem Currystrauch wird ein ätherisches Öl gewonnen, das Immortellenöl oder auch Strohblumenöl. Es ist eine gelbliche, klare und durchsichtige Flüssigkeit.

Es eignet sich als Einreibe-Mittel gegen blaue Flecken, Blutergüssen, Prellungen und Verstauchungen. Gut bei Wanderungen.

Das Öl darf nur äusserlich eingesetzt werden, innerlich eingesetzt führt es zu Vergiftungserscheinungen.

Das Öl kann mit Soja- oder Sesamöl 1:50 verdünnt werden.

Tee

1 Esslöffel getrockneter Blüten mit 250 ml kochendem Wasser übergießen, 5 Minuten ziehen lassen, abseihen. Hilft gegen Husten und wirkt entgiftend.

Den Tee kann man auch zur Hautbehandlung und Bädern nutzen.

Gewürzpflanze

Frische Zweiglein eignen sich als Curry-Ersatz in Reis-, Fisch-, Fleisch- und Gemüsegerichten. Zweige mitkochen und später wieder herausnehmen.

Geschichtliches



Der Currystrauch wurde schon früher als Tee-Ersatz genutzt.

Es wurden für festliche Anlässe aus getrockneten oder frischen Zweigen, Sträuße und Kränze bebunden.

Mit einer Wasserdampfdestillation wurde und wird seit Jahrhunderten aus den Blüten oder blühendem Kraut das Immortellenöl gewonnen.

Heute ist das Currykraut Heckenpflanze und Gewürz.


Pflanzenbeschreibung


Der Currystrauch ist in Mittelmeeraum heimisch.

Er wächst bevorzugt an trockenen und sonnigen Plätzen.

Der mehrjährige immergrüne Strauch wird zwischen 40 und 100 Zentimeter hoch und hat einen Durchmesser zwischen 50 und 120 Zentimeter.

Der Zwerg-Currystrauch ist zwischen 20 und 50 Zentimeter hoch und hat einen Durchmesser zwischen 30 und 60 Zentimeter.

Mit der Zeit wird der Stamm holzig. Der Duft des Currystrauchs ist dem Curry ähnlich, besonders stark bei Regen.

Der Halbstrauch ist dicht, die Blätter silbergrau, etwas klebrig, länglich und etwa 2-3 cm lang. Die Blätter des Zwerg-Currystrauch sind 1-2 cm lang.

Die gelben bis dunkelgelben Blütenköpfchen erscheinen zwischen Juni und August.

Aus den Currystrauch-Blüten entwickeln sich bis in den Herbst die Samen.


Anbautipps

Stimmen Boden und ist das Klima ohne starken Frost, so ist der Currystrauch pflegeleicht.

Samen

Samen im Februar in Töpfchen aussäen, die Samen keimen bei etwa 20° nach etwa 3 Wochen.

Pflanzen pikieren und in Töpfen den nächsten Winter im Gewächshaus oder Fensterbrett überwintern.

Stecklinge

Vermehrung durch Stecklinge, die im Sommer vor der Blüte aus holzigen Zweigen gewonnen werden.

Pflege

Der Currystrauch braucht einen sonnigen, trockenen und sandigen Boden, ohne jede Staunässe.

Nur bei jungen Pflanzen oder langer Trockenheit vorsichtig gießen.

Nur alte Pflanzen vorsichtig und leicht düngen.

Die Pflanze verträgt keinen starken Frost (-10°C), entweder in Töpfen ziehen oder im Winter mit Vlies oder Reisig schützen.

Der Strauch kann nach der Blüte zurück geschnitten werden.

Sammeltipps

Heilpflanze für Tees

Kraut mit oder ohne Blüten ernten, bündeln und an einen luftigen, schattigen Ort trocknen.

Für eine Tee eignen sich am besten die trockenen Blütenköpfe.

Öl

Die Selbstherstellung lohnt kaum, da Wasserdampfdestillation schwierig und für 1 Gramm Öl ganze 2 kg Kraut benötigt werden.

Gewürzpflanze für die Küche

Vor der Blüte können jederzeit Zweiglein für die Küche geerntet werden.

Wenn das Currykraut am blühen oder gerade verblüht ist, ist das Aroma nicht mehr ganz so gut.



Estragon



Der Estragon ist als Küchengewürz wohlbekannt, und wird vor allem in der französischen und italienischen Küche gern verwendet.

Sein Einsatz als Gewürz ist jedoch nicht nur wegen seines Geschmacks sinnvoll, sondern auch, weil er die Verdauungsorgane stärkt und dadurch bei der Verdauung von schweren Speisen hilft.

Dass der Estragon jedoch auch noch andere Heilwirkungen hat, ist nur wenigen bekannt. Als Heilpflanze wird er eher selten eingesetzt.

Steckbrief

Heilwirkung:


beruhigend,
harntreibend,
schmerzstillend,
Husten,
Fieber,
Rekonvaleszenz,
Appetitlosigkeit,
Blähungen,
Magenschwäche,
Übelkeit,
Schluckauf,
Würmer,
Gallenschwäche,
Nieren anregend,
Ödeme,
Stoffwechsel fördernd,
Rheuma,
Gicht,
Vitamin C Mangel,
Frühjahrsmüdigkeit,
Nervosität,
Schlaflosigkeit,
Zahnschmerzen,
Menstruations fördernd,
Wechseljahrsbeschwerden,
Muskelkrämpfe,

wissenschaftlicher Name:


Artemisia dracunculus

Pflanzenfamilie:


Korbblütler = Asteraceae

englischer Name:


Tarragon

volkstümliche Namen:


Bertram, Biertram, Drabenkraut, Drachantkraut, Dragon, Dragonellikraut, Dragunwermut, Drakonkraut, Eierkraut, Escadron, Kaisersalat, Schlangenkraut, Trabenkraut, Trachant

Verwendete Pflanzenteile:


blühendes Kraut

Inhaltsstoffe:


Ätherische Öle, Asparagin, Beta-Sitosterol, Carvon, Cumarine, Estragol, Eugenol, Gerbstoff, Glutaminsäure, Kalium, Kampfer, Jod, Limonen, Menthol, Phenol, Phytosterole, Salizylsäure, Thujon, Umbelliferon, Vitamin C, Zink

Sammelzeit:


Mai bis Juli



Anwendung



Der Estragon ist vorwiegend als Küchengewürz bekannt, aber er hat auch mehrere Heilwirkungen. Die Schulmedizin verwendet den Estragon jedoch kaum, weil sie Angst vor dem Stoff Estragol hat, der im Estragon enthalten ist.

Die Volksheilkunde verwendet den Estragon jedoch gerne, vor allem die französische.

Verdauungstonikum

Der Haupteinsatzbereich des Estragons ist die Stärkung der Verdauungsorgane.

Mit seinen Bitterstoff regt der Estragon die Bildung der Magensäfte an. Daher wird er gerne als Gewürz von schweren Speisen verwendet.

Die ätherischen Öle des Estragons helfen gegen Blähungen. Dazu kann man einen Tee aus dem Estragon trinken. Auch wenn nach längerer Krankheit der Appetit verlorengegangen ist, kann Estragon-Tee helfen.

Auch gegen Schluckauf soll der Estragon helfen, wenn man die frischen Blätter kaut.

Selbst gegen Wurmbefall soll der Estragon helfen können, wenn man reichlich Estragon-Tee trinkt.

Stoffwechsel anregend

Als Tee getrunken kann der Estragon auch die Tätigkeit der Nieren fördern und den Stoffwechsel anregen.

Dadurch hilft er auch gegen rheumatische Erkrankungen und Gicht.

Wasseransammlungen im Körper werden ausgeschwemmt.

Frauenbeschwerden

Durch die Phytosterole, die im Estragon enthalten sind, wikrt der Estragon regelnd auf den Menstruationszyklus und kann verspätete Monatsblutungen auslösen.

Daher darf der Estragon nicht in der Schwangerschaft angewendet werden!

In den Wechseljahren leistet der Estragon jedoch wertvolle Dienste bei der Linderung von Wechseljahrsbeschwerden.

Weitere Einsatzgebiete

Ausser den genannten Bereichen hilft der Estragon auch gegen Husten und kann bei Erkältungen gegen Fieber verwendet werden.

Durch seinen Vitamin-C-Gehalt kann man ihn gegen Vitamin-C-Mangel und Frühjahrsmüdigkeit einsetzen.

Da der Estragon beruhigend wirkt, kann er auch gegen nervöse Unruhe und Schlafbeschwerden helfen.

Äusserlich

Gegen Zahnschmerzen und rheumatische Gelenkschmerzen kann man Breiumschläge aus den frischen Estragon-Blättern zubereiten und auflegen.

Küchengewürz

Seine wichtigste Rolle spielt der Estragon in der Küche, vor allem der französischen und der des Mittelmeerraumes.

Da der Estragon ein sehr starkes Aroma hat, sollte man ihn nur sparsam einsetzen, sonst würde er zu dominant und könnte alles andere übertönen.

In der französischen Küche gehört der Estragon zu den sogenannten "fines herbes": Petersilie, Kerbel, Schnittlauch und Estragon.

Der Estragon-Essig ist legendär, auch in Mayonnaisen und Kräuterbutter wird der Estragon gerne eingearbeitet.

Man kann Salatsaucen mit dem Estragon würzen, kräftige Saucen und Gemüse- und Fleischgerichte.

Traditionell wird Estragon auch zum Würzen von eingelegten Gurken und Kürbissen verwendet.


Geschichtliches

Ursprünglich stammt der Estragon wohl aus dem fernen Osten. Im alten China wurde er schon zwischen 1000 und 2000 vor Chr. als Gewürz erwähnt.

In Südeuropa kommt er auch schon seit langer Zeit wild vor. Die Römer benutzen ihn aber anscheinend nicht. Die Araber benutzten ihn jedoch gerne als Gewürz. Sie nannten ihn "tarhun", was auf seiner späteren Reise nach Europa zu "dragon" wurde.

In Italien wird der Estragon erstmals im 13. Jahrhundert erwähnt.

In Mitteleuropa tauchte der Estragon erst im 16. Jahrhundert auf. Tabernaemontanus (gest. 1590) erwähnt ihn unter dem Namen "Drakonkraut".

Aus dem "drakon" wurde in Frankreich "Estragon", was sich dann auch in Deutschland als Name eingebürgert hat.


Pflanzenbeschreibung



Der Estragon ist in Südeuropa und Asien heimisch. Auch in Russland wächst eine Unterart des Estragons, die jedoch weniger aromatisch ist.

Er ist ein naher Verwandter von Beifuss und Wermut und gehört zur gleichen Gattung namens "Artemisia". Als Korbblütler ist er entfernt verwandt mit Ringelblume, Kamille und Löwenzahn, sieht jedoch mit seinen kleinen Blüten vom Erscheinungsbild her ganz anders aus.

In Mitteleuropa wird der Estragon in Gärten angebaut, vor allem in Frankreich, wo er sehr beliebt ist, im Gegensatz zu Deutschland, wo er eher ein Schattendasein fristet.

Der Estragon mag warme, sonnige Standorte und gedeiht nicht an feuchten oder kalten Plätzen. Er wird im Normalfall bis zu 1,20 hoch, kann an besonders guten Standorten aber auch deutlich über 2 m hoch werden.

Die mehrjährige Staude treibt im Frühjahr mehrere kraftvolle Triebe aus dem Boden, sobald es etwas wärmer geworden ist. Dann wachsen schnell mitteldicke Stengel in die Höhe, an denen längliche, schmale Blätter spriessen.

Zwischen Mai und Juli blüht der Estragon mit kleinen grünlichen, kugelförmigen Blüten. Er wird dabei noch einmal deutlich höher als vor der Blütezeit.


Anbautipps



Der Estragon braucht einen warmen, sonnigen Standort, der nährstoffreich und ausreichend bewässert, aber nicht feucht sein sollte.

Wenn er sich an einem Standort wohl fühlt, braucht er eine Menge Platz, mindestens einen Quadratmeter Fläche und bis zu zwei Meter Höhe.

Man kann den Estragon durch Teilung des Wurzelstocks, Ableger oder durch Aussaat vermehren.

Bei der Aussaat, sät man die Samen im Frühjahr in Töpfe in Aussaaterde an.

Sobald die Pflänzchen gross genug sind, setzt man sie ins Freiland.

Im ersten Jahr sollte man rund um die junge Estragon-Pflanze gut jäten, damit sie nicht von Unkraut überwuchert wird. Denn zuerst ist junger Estragon noch klein und kraftlos.

Er wird dann von Jahr zu Jahr kräftiger und wächst zu einer riesigen Staude heran.

Wenn er erstmal gross wird, sollte man ihm eine Stütze bieten und an einen oder mehrere Stöcke binden, damit er im Wind nicht umfällt.

Im Frühjahr schneidet man die trockenen, alten Stengel bis auf 15 cm zurück, am besten kurz bevor er neu aus dem Boden austreibt.


Sammeltipps

Als Salatgewürz kann man die Zweige und Blätter des Estragons schon im Frühjahr ernten und benutzen.

Je mehr er sich der Blüte nähert, desto kräftiger wird jedoch sein Aroma.

Für den Wintervorrat sollte man also bis zum Beginn der Blüte warten.

Man kann die Stengel dann abschneiden und zu Sträussen binden und an einem trockenen Ort aufhängen und trocknen lassen.

Sobald er trocken ist, nimmt man ihn ab und zerrebelt die Blätter mit den Händen. Die trockenen Blätter bewahrt man am besten in einem dunklen Glas auf, damit das Aroma nicht verfliegt.



Kerbel



Kerbel ist ein Küchenkraut, das gerne in Gärten angebaut wird. Er gehört zur Familie der Doldenblüter. Seine feinfiedrigen Blätter schmecken wie eine Mischung aus Petersilie und Anis.

Ausser seinem feinem Aroma hat der Kerbel auch eine gewisse Heilwirkung.

Er kann Erkältungen lindern und man kann ihn gegen Kopfschmerzen und Gedächtnisstörungen verwenden.

Am besten verwendet man ihn frisch in Salaten oder Kräuterquarks, denn getrocknet verliert er an Aroma und Wirkung.


Steckbrief

Heilwirkung:


blutreinigend,
harntreibend,
schleimlösend,
schweisstreibend,
tonisierend,
Erkältung,
Fieber,
Gichtknoten,
Ödeme,
Kopfschmerzen,
Gedächtnisstörungen,
Schlaflosigkeit,
Abzesse,
Ekzeme,
Unreine Haut,

wissenschaftlicher Name:


Anthriscus cerefolium

Pflanzenfamilie:


Doldenblütler = Apiaceae

englischer Name:


Chervil

volkstümliche Namen:


Garten-Kerbel

Verwendete Pflanzenteile:


Kraut

Inhaltsstoffe:


Apiin, ätherisches Öl, Zink

Sammelzeit:


August und September




Liebstöckel



Ursprünglich ist der Liebstöckel in Südwesteuropa beheimatet. In Mitteleuropa gedeiht er jedoch auch prächtig und wurde deshalb schon vor Jahrhunderten in mitteleuropäischen Gärten angebaut. Inzwischen trifft man den Liebstöckel auch hier und da verwildert an.

In der Küche ist der Liebstöckel als Maggikraut bekannt und würzt mit seinen Blättern Kräuterquark und Suppen aller Art.

In der Medizin werden Wurzel und Samen des Liebstöckels für den Harnapparat, Verdauung und weibliche Fortpflanzungsorgane eingesetzt.

Wenn die mehrjährige Pflanze im Garten erstmal einen Lieblingsplatz gefunden hat kommt sie jedes Jahr wieder und wird so gross, dass eine normale Familie ihren ganzjährigen Liebstöckelbedarf für Küche und Hausapotheke damit decken kann.


Steckbrief

Heilwirkung:


Achtung! Nicht in der Schwangerschaft anwenden.

anregend,
blutstillend,
harntreibend,
krampflösend,
schleimlösend,
schweisstreibend,
Appetitlosigkeit,
Abmagerung,
Blasenentzündung,
Blasensteine,
Nierenleiden,
Nierensteine,
Blähungen,
Magenbeschwerden,
Mangel an Magensäure,
Verdauungsschwäche,
Verstopfung,
Stoffwechsel anregend,
Rheuma,
Gicht,
Wassersucht (Ödeme),
Menstruations fördernd,
Menstruationskrämpfe,
Mittelohrentzündung,
Halsentzündung,
Kehlkopfentzündung,
Mundschleimhautentzündung,
Bronchitis,
Husten,
Herzschwäche,
Wassersucht,
Ödeme,
Nervenschwäche,
Nervosität,
Ekzeme,
Furunkel,
eitrige Wunden,
Gewürz,

wissenschaftlicher Name:


Levisticum officinale

Pflanzenfamilie:


Doldenblütler = Apiaceae

englischer Name:


Lovage

volkstümliche Namen:


Badkraut, Gebärmutterkraut, Gichtstock, Leibstöckle, Leppstock, Levestock, Liebesröhre, Liebrohr, Liebstengel, Lobstock, Lübstock, Lustecken, Luststöckel, Maggikraut, Nervenkräutel, Rübestöckel, Saukraut, Sauerkrautwurz, Schluckwehrohr, Wasserkräutel

Verwendete Pflanzenteile:


Blätter als Gewürz,
Wurzel und Samen in der Heilkunde

Inhaltsstoffe:


Ätherisches Öl, Angelikasäure, Apiol, Apfelsäure, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Fette, Gummi, Harze, Invertzucker, Kampfer, Carvon, Isovalerinsäure, Cumarine, Myristicin, Umbelliferon

Sammelzeit:


Blätter: Frühjahr,
Wurzel: Zeitiges Frühjahr oder Spätherbst,
Samen: Spätsommer











Anwendung


Verdauungsmittel

Der Haupt-Einsatzzweck des Liebstöckels sind Verdauungsprobleme. Er stärkt den Appetit, wirkt Abmagerung entgegen und stärkt die Verdauungsorgane so, dass sie die gegessene Nahrung auch gut verdauen können.

Man kann Liebstöckelsamen, die Wurzel oder die Blätter als Tee oder Tinktur einnehmen oder man würzt die Speisen mit Samen oder Blättern. Im Tee schmeckt der Liebstöckel sehr würzig, was für Tees eher ungewohnt ist.

Liebstöckel ist Bestandteil der Carminativum-Tinktur, die Blähungen lindert:

Stoffwechsel und Harnorgange

Durch seine harntreibenden und aktivierenden Eigenschaften stärkt der Liebstöckel den Stoffwechsel und die Harnorgane.

Dadurch, und auch durch seine herzstärkende Wirkung hilft er auch gegen Wasseransammlungen in Füssen und Beinen.

Auch bei Rheuma und Gicht kann man Linderung durch den Liebstöckel erfahren.

Eine Kur mit einem Liebstöckel-Wein (1 EL auf 1/2 Liter Weisswein) soll den Abgang von Nierensteinen und Nierengriess fördern.





Frauenheilkunde

Der Liebstöckel fördert die Menstruation und sorgt durch seine entkrampfende Wirkung dafür, dass Periodenkrämpfe gelindert werden.

Bei der Geburt kann der Liebstöckel die Wehen fördern und erleichtern.

Darum sollte man ihn auch nicht in der Schwangerschaft anwenden, ausser zu einem späten Zeitpunkt, wenn die Geburt schon fällig ist.

Atemwegserkrankungen

Bei fieberfreien Erkältungen kann der Liebstöckel gegen Husten, Halsschmerzen und sogar gegen Ohrenschmerzen helfen.

Allerdings sollte man den Liebstöckel nicht bei Fieber verwenden, da er das Fieber eher verstärken könnte.

Hauterkrankungen

Äusserlich kann man Abkochungen der Wurzel als Waschung, Bad oder Umschlag gegen Ekzeme, eitrige Wunden und Furunkel verwenden.

Aphrodisiaka

Als wären der Heilwirkungen nicht schon genug, wird dem Liebstöckel ausserdem noch nachgesagt, ein Liebesmittel zu sein.

Seine stärkende und anregende Wirkung sprechen dafür, aber vielleicht ist es auch der Name und die Triebkraft des Wuchses, die dem Liebstöckel zu diesem Ruhm verholfen hat.

Gewürz

Vor allem die Blätter werden gerne in der Küche verwendet, besonders in würzigen Suppen.

Aber auch die Liebstöckel-Samen eignen sich hervorragend für diesen Zweck. Sie haben vor allem den Vorteil, dass sie auch im trocknen Zustand noch sehr kräftig würzen.

Dem Namen "Maggikraut" macht der Liebstöckel alle Ehre, obwohl im echten Maggi gar kein Liebstöckel enthalten ist.



Pflanzenbeschreibung



Der Liebstöckel ist in Europa heimisch, kommt aber ursprünglich aus südlichen Ländern. Er liebt sandige und gut gedüngte Böden, kommt aber auch mit anderen Böden klar.

Seine ausdauernde Wurzel treibt im zeitigen Frühjahr kraftvolle Triebe, die zuerst rötlich sind, aber bald grün werden. Die Triebkraft der ersten Sprosse ist enorm und die Pflanze wächst von Tag zu Tag so sehr, dass man nur so staunt. Diese enorme Wuchskraft ist wahrscheinlich einer der Gründe, warum die Pflanze Liebstöckel heisst.

Innerhalb kurzer Zeit erinnert der Liebstöckel an einen hüfthohen Busch mit weichen Stengeln und glatten, weichen Blättern. Die Blätter sind grob gesägt und riechen bei Berührung würzig. Der würzige Geruch und Geschmack hat der Pflanze den Namen Maggikraut gegeben.

Im Hochsommer stängelt der Liebstock gewaltig nach oben. Die Stengel werden über zwei Meter hoch und bilden gelbliche Doldenblüten aus. Im Gegensatz zu den filigranen Blüten des Dills und Fenchels sind die Blüten des Liebstöckels sehr kompakt und kräftig.

Aus den Blüten bilden sich Samen, die man ernten, trocknen und als Heilmittel oder Gewürz benutzen kann.



Petersilie



Die Petersilie ist das bekannteste Kraut der deutschen Küche. In den meisten Küchengärten kann man die Petersilie antreffen, die es sowohl mit glatten oder mit den dekorativen krausen Blättern gibt.

Dass die Petersilie auch eine Heilpflanze ist, ist den Meisten unbekannt. Einerseits wirkt sie durch ihren hohen Vitamin C Gehalt belebend und hilft gegen Frühjahrsmüdigkeit.

Sie regt aber auch den gesamten Verdauungsvorgang an und wirkt harntreibend und förderlich auf Niere und Blase.

Eine besonders ausgeprägte Wirkung hat die Petersilie auch auf die Fortpflanzungsorgane der Frauen. Sie fördert die Menstruation, lindert Menstruationsbeschwerden und kann auch bei der Geburt hilfreich zur Seite stehen.

Achtung!
In der Schwangerschaft sollte man keine grossen Mengen von Petersilie zu sich nehmen, denn Petersilie könnte eine Fehlgeburt auslösen. Kleine Mengen als Gewürz sind bei gesunden Frauen jedoch unbedenklich. Weitere Gegenanzeigen siehe weiter unten.

Steckbrief

Haupt-Anwendungen:


Verdauungsstörungen,
Anregung der Harnorgane,

Heilwirkung:


harntreibend,
krampflösend,
schleimlösend,
tonisierend,

Anwendungsbereiche:


Appetitlosigkeit,
Verdauungsstörungen,
Blähungen,
Verstopfung,
Mundgeruch,
Frühjahrsmüdigkeit,
Gicht,
Rheuma,
Blasensteine,
Blasen-Entzündungen,
Nierensteine,
Bluthochdruck,
Ohrenschmerzen,
Depression,
Müdigkeit,
Kater,
Menstruations fördernd,
Menstruationsbeschwerden,
Wechseljahrsbeschwerden,
Wehen fördernd,
Nachgeburt austreibend,
Insektenstiche,
Mückenstiche,
Schuppen,
Geschwüre,

wissenschaftlicher Name:


Petroselinum hortense, Petroselinum crispum

Pflanzenfamilie:


Doldenblütler = Apiaceae

englischer Name:


Parsley

andere Namen:


Bittersilche, Bockskraut, Geilwurz, Grönte, Kräutel, Peterle, Peterling, Silk, Stehsalat

falsche Schreibweisen:


Petersillie, Petersielie

Verwendete Pflanzenteile:


Blätter, Samen (Früchte), Wurzel

Inhaltsstoffe:


Vitamin C, Ätherische Öle, Apiin, Apiol, Apiolin, Flavonoide, Furocumarin, Gerbsäure, Glykoside, Myristicin, Salicylate, Thymol, Umbelliferon, Violaxanthin, Zink

Sammelzeit:


April bis Oktober

Anwendung



Petersilie kann man wahlweise als Tee oder als Tinktur anwenden.

Die häufigste Art, Petersilie anzuwenden ist jedoch ihr Einsatz als Küchengewürz. In normaler Gewürzdosis haben die Peterslilienblätter jedoch keine ausgeprägte Heilwirkung, sondern höchstens eine sehr milde blutreinigende Wirkung.

Tee

Für einen Petersilie-Tee übergiesst man ein bis zwei Teelöffel Petersiliensamen oder Wurzel mit einer Tasse kochendem Wasser und lässt ihn zehn Minuten ziehen.

Anschliessend abseihen und in kleinen Schlucken trinken.

Von diesem Tee trinkt man ein bis drei Tassen täglich.

Tinktur

Um eine Petersilie-Tinktur selbst herzustellen, übergiesst man Petersilien-Samen, -Wurzel oder Blätter in einem Schraubdeckel-Glas mit Doppelkorn oder Weingeist, bis alle Pflanzenteile bedeckt sind, und lässt die Mischung verschlossen für 2 bis 6 Wochen ziehen.

Dann abseihen und in eine dunkle Flasche abfüllen.

Von dieser Tinktur nimmt man ein bis drei mal täglich 10-50 Tropfen ein.

Wenn einem die Tinktur zu konzentriert ist, kann man sie mit Wasser verdünnen.

Tinkturen aus Samen und Blättern der Petersilie sind erheblich stärker als Tinkturen aus Blättern. Die Tinkturen aus Wurzeln bergen in hoher Dosierung die Gefahr der Schleimhautreizung vor allem der Nieren und in seltenen Fällen auch von Herzrhythmusstörungen.





Achtung!

Schwangere sollten die Petersilie nicht in grösseren Mengen einnehmen, weil sonst die Gefahr einer Fehlgeburt besteht. Gesunde Schwangere dürfen Petersilie jedoch in kleinen Mengen als Gewürz essen. Patienten mit Nierenentzündung sollten auf die Petersilie als Heilpflanze verzichten. Auch nicht-schwangere Gesunde sollten nicht zuviel Petersilie zu sich nehmen, denn in starker Überdosierung kann Petersilie zu Herzrhythmusstörungen führen und die Nierenschleimhäute reizen. Bei manchen Menschen löst zuviel Petersilie auch eine erhöhte Photosensibilisierung aus. Solche Überdosierungen treten eigentlich nur auf, wenn man die Samen oder Wurzeln als Tinktur anwendet und nicht bei der normalen Benutzung der Petersilienblätter in der Küche.

Innerlich

Petersilie kann man innerlich, als Tee oder Tinktur gegen Blaseninfektionen und Steine in Blase oder Niere einsetzen. (Achtung! Nicht bei Nierenentzündungen verwenden).

Ausserdem hilft Petersilie gegen Verdauungsschwäche und Blähungen.

Weil die Petersilie viel Vitamin C enthält, kann man sie auch zur ergänzenden Versorgung mit Vitaminen verwenden.

Bei Geburten erleichtert die Petersilie die Arbeit der Gebärmutter und anschliessend das Austreiben der Nachgeburt. Man sollte die Petersilie in grösserer Menge aber erst nach einem ordnungsgemässen Beginn der Geburt einsetzen.

Äusserlich

Äusserlich kann man Petersilie-Tee oder verdünnte Tinktur in Form von Umschlägen, Bädern oder Waschungen anwenden.

Mit dieser Art der Anwendung kann man Insektenstiche lindern.

Petersilie hilft äusserlich eingesetzt auch gegen Kopfschuppen und Geschwüre.

Küche

Hauptsächlich wird die Petersilie als Gewürz in der Küche angewendet.

Sie passt zu Suppen und Salaten. Auch in Kräuterquarks kann man sie verwenden.

Eine moderne Anwendung der Petersilie ist auch ein Pesto, das man vor allem aus der glatten Petersilie mit zerkleinerten Pinienkernen und Pflanzenöl herstellen kann, anstelle von Basilikumblättern.

Die Petersilienwurzel kann man ähnlich wie Karotten oder Pastinaken als Wurzelgemüse kochen. Vor allem in Gemüsesuppen schmeckt sie sehr lecker.



Der Salbei




Der Salbei gehört zu den Kräutern, die im Mittelmeerraum heimisch sind, bei uns aber auch gut gedeihen. An der richtigen Stelle im Garten gepflanzt wuchert er über mehrere Quadratmeter.

Sein Spezialgebiet ist die zusammenziehende und desinfizierende Wirkung.

Dadurch wirkt er gut bei Halsschmerzen und ist bei Halsentzündungen aller Art die Pflanze der Wahl.

Der Salbei hat ausserdem eine ausgesprochen schweisshemmende Wirkung.

Genauer betrachtet hat der Salbei so vielfältige Heilwirkungen, dass man ihn zu Recht fast als Allheilmittel bezeichnen kann.


Steckbrief

Haupt-Anwendungen:


Halsschmerzen,
Schwitzen,

Heilwirkung:


adstringierend,
antibakteriell,
blutstillend,
entzündungshemmend,
harntreibend,
krampflösend,
tonisierend,

Anwendungsbereiche:


Appetitlosigkeit,
Blähungen,
Bronchitis,
Depressionen,
Diabetes (unterstützend in leichten Fällen),
Durchfall,
Eitrige Geschwüre,
Ekzeme,
Erkältungen,
Erysipel,
Fussschweiss,
Gürtelrose,
Gallenschwäche,
Gedächtnisschwäche,
Gesichtsrose,
Gicht,
Haarausfall,
Hauterkrankungen,
Heiserkeit,
Hemmt die Milchsekretion,
Hitzewallungen,
Husten,
Insektenstiche,
Kehlkopfkatarrh,
Keuchhusten,
Leberschwäche,
Lungenschwäche,
Magenbeschwerden,
Mandelentzündungen,
Menstruationsbeschwerden,
Mundgeruch,
Mundschleimhautentzündungen,
Nachtschweiss,
Nervenschwäche,
Rachenentzündungen,
Raucherhusten,
Rheuma,
Schlecht heilende Wunden,
Schmerzhaft geschwollene Brüste,
Starkes Schwitzen,
Übergewicht,
Verdauungsschwäche,
Verstopfung,
Wechseljahrsbeschwerden,
Weissfluss,
Wunden,
Zahnfleischbluten,
Zahnfleischentzündungen,

wissenschaftlicher Name:


Salvia officinalis

Pflanzenfamilie:


Lippenblütler = Lamiaceae

englischer Name:


Sage

volkstümliche Namen:


Altweiberschmecken, Edelsalbei, Echter Salbei, Garten-Salbei, Gschmackblatteln, Königssalbei, Kreuzsalbei, Muskatellerkraut, Sälvel, Salf, Salfat, Salser, Scharleikraut, Selve, Zaffe, Zuffen, Zupfblatteln

falsche Schreibweisen:


Saibei

Verwendete Pflanzenteile:


Blätter

Inhaltsstoffe:


ätherisches Öl, d-Kampfer, Salviol, Salven, Betulin, Asparagin, Bitterstoff, Borneol, Carnosinsäure, Zineol, Flavonoide, Fumarsäure, Gerbstoff, Gerbsäure, Harz, Ledol, Limonen, Menthol, Östrogenartige Stoffe, Oleanolsäure, Pinen, Sabinol, Salizylsäure, Saponine, Terpineol, Thujon, Thymol, Zink, Vitamine,

Sammelzeit:


Mai oder September (vor oder nach der Blüte)

Anwendung


Die bekanntesten Einsatzgebiete des Salbeis beruhen auf seiner schweisshemmenden Wirkung und den Heilkräften gegen Halsschmerzen.

Doch der Salbei kann viel mehr. Man kann ihn gegen fast alle Erkrankungen einsetzen, sagt zumindest der Volksmund.

Innerlich als Tee

Als Tee kann man den Salbei gegen Halsentzündungen aller Art trinken. Er hilft auch gegen Husten, Kehlkopfentzündungen und andere Erkältungserscheinungen.

Man kann den Salbeitee auch in Fällen von Keuchhusten und Raucherhusten trinken. Er stärkt die Funktion der Lungen.

Sänger und Sprecher können den Salbeitee gegen Heiserkeit und Kehlkopfentzündung anwenden.

Der Salbeitee hilft auch bei der Verdauung, er stärkt den Magen und regt die Verdauungstätigkeit an. Er fördert den Stoffwechsel und hilft auch dabei Übergewicht abzubauen.

Bei zu starkem Schwitzen hemmt Salbeitee die Schweissbildung. Diese Fähigkeit kann man beispielsweise in der Pubertät nutzen, oder auch während der Wechseljahre, wenn man durch die Hormonumstellung zu Hitzewallungen und Schweissattacken neigt. Auch Nachtschweiss

Da der Salbei östrogenartige Substanzen enthält, hilft er gegen allerlei Wechseljahrsbeschwerden und auch Menstruationsbeschwerden in jüngeren Jahren.

Bei stillenden Müttern bremst Salbeitee die Milchproduktion, was vor allem in der Abstillphase sehr nützlich sein kann und Milchstau verhindern hilft.

Zusammen mit Schafgarbe und Birkenblättern kann man Salbeitee bei Diabetes trinken. Man kann damit zwar keine schweren Fälle heilen, aber man kann die sonstige Behandlung und Diät unterstützen.

Produkttipps:





Äusserlich als Tee

Den Salbei kann man äusserlich als Waschung, für Spülungen und für Bäder anwenden.

Er hilft in dieser Form gegen schlecht heilende Wunden, Ekzeme und Geschwüre. Die Wirkung von Insektenstichen kann gemildert werden.

Auch die Schwitzneigung kann man durch Salbeiwaschungen oder Bäder bremsen, beispielsweise bei Fussschweiss.

Spülungen mit Salbeitee helfen gegen Weissfluss.

Gegen Entzündungen der Mundschleimhaut und Zahnfleischentzündungen kann man den Mund mit Salbeitee ausspülen.

Ätherisches Öl - innerlich

Das ätherische Öl des Salbeis kann in niedriger Dosis innerlich eingenommen werden, wenn man über hochqualitatives Salbeiöl verfügt.

Es wirkt kräftigend, appetitanregend und krampflösend.

Bakterien werden abgetötet und Entzündungen gebremst.

Auch als ätherisches Öl hemmt der Salbei die übermässige Schweissbildung.

Gegen Erkrankungen der Atmungsorgane kann man Salbeiöl inhalieren.

Ätherisches Öl – äusserlich

Äusserlich wirkt das ätherische Salbeiöl bei verdünnter Anwendung wundheilend und adstringierend.

Es lindert rheumatische Schmerzen.

Achtung!
Das ätherische Salbeiöl kann bei entsprechend empfindlichen Menschen epileptische Anfälle auslösen!

Andere Anwendungen

Gekaute Salbeiblätter helfen gegen Zahnfleischentzündungen und Mundgeruch.

Wenn keine Zahnpasta verfügbar ist, kann man durch Salbeikauen auch die Zähne reinigen.


Pflanzenbeschreibung



Der Salbei kommt ursprünglich aus Gebirgen in Südeuropa. Er gedeiht jedoch auch in warmen Gegenden Mitteleuropas sehr gut.

Er ist ein ausdauernder Halbstrauch, dessen untere Stengel verholzen.

Die länglichen, schmalen Blätter stehen gegenständig und sind weich und filzig. Im Frühling sind die Blätter graugrün, im Herbst bis zum Frühjahr sind sie eher silbrig.

Ab Mitte Mai oder Juni blüht der Salbei. An den Spitzen der Stengel stehen die hellvioletten Lippenblüten in Quirlen. Meistens gruppieren sich sechs bis zehn Blüten zu einem Quirl.

Der Geruch des Salbeis ist herb und kampferartig. Der Geschmack ist leicht bitter, adstringierend und auch kampferartig.



Der Rosmarin



Rosmarin ist im Mittelmeerraum heimisch, er wird aber gerne in Deutschland angebaut.

Mit seiner anregenden Wirkung ist er unter den Heilpflanzen relativ selten, daher spielt er bei der Behandlung von niedrigem Blutdruck eine wichtige Rolle.

Morgendliche Armbäder in Wasser mit ätherischem Rosmarinöl können kleine Wunder wirken. Aber auch sonst hat er ein breites Wirkungsspektrum.

Gartenbesitzer sollten auf ihn nicht verzichten, denn er ist nicht nur eine Zierde des Stein- oder Kräutergartens sondern auch eine ganze Naturheilapotheke in einer Pflanze vereint.


Steckbrief

Heilwirkung:


adstringierend,
anregend,
antibakteriell,
entspannend,
entzündungshemmend,
krampflösend,
pilztötend,
schmerzstillend,
tonisierend,
Atembeschwerden,
Blähungen,
Appetitlosigkeit,
Verdauungsstörungen,
Magenschwäche,
Durchfall,
Rheuma,
Gicht,
Niedriger Blutdruck,
Herzschwäche,
nervöse Herzbeschwerden,
nervöse Kreislaufbeschwerden,
Schwäche,
Erschöpfungszustände,
Nervöse Unruhe,
Kopfschmerzen,
Migräne,
Neuralgien,
Ischias,
Nervenentzündung,
schwache Menstruation,
Wechseljahrsbeschwerden,
Menstruations fördernd,
Haarausfall,
hartnäckige Hautausschläge,
Hämorrhoiden,
Ekzem,

wissenschaftlicher Name:


Rosmarinus officinalis

Pflanzenfamilie:


Lippenblütler = Lamiaceae

englischer Name:


Rosemary

volkstümliche Namen:


Antonkraut, Brautkleid, Brautkraut, Hochzeitsbleaml, Kid, Kranzenkraut, Meertau, Reslmarie, Rosmarein, Rosmarie, Weihrauchkraut

Falsche Schreibweisen:


Rosmarien

Verwendete Pflanzenteile:


Blätter, Blüten

Inhaltsstoffe:


ätherisches Öl, Terpene, Thymol, Verbanol, Gerbstoff, Gerbsäure, Kampfer, Bitterstoff, Beta-Sitosterol, Flavone, Salicylate, Saponine,

Sammelzeit:


April / Mai (vor der Blüte)





Anwendung


Am bekanntesten ist der Rosmarin für seine Anwendung in der mediterranen Küche.

Aber er ist auch eine wichtige Heilpflanze mit vielfältigen und starken Heilwirkungen. Normalerweise werden die Blätter des Rosmarins verwendet, aber auch die Blüten enthalten viele Wirkstoffe und können verwendet werden.

Man kann ihn innerlich als Tee, in Teemischungen und als Tinktur anwenden. Das ätherische Öl sollte man nur äusserlich verwenden, weil es sehr stark ist und innerlich eingenommen den Magen reizen könnte.

Kreislaufmittel

Der Rosmarin ist eines der wenigen Kräuter, die niedrigen Blutdruck stärken können. Diese Wirkung gegen niedrigen Blutdruck erfolgt aufgrund der Stärkung von Herz und Kreislauf, hoher Blutdruck wird also nicht noch höher.

Auch nervöse Herzbeschwerden und Herzrhythmusstörungen kann man mit Rosmarin behandeln.

Verdauungssystem

Zur Stärkung des Verdauungssystems und zur Beseitigung von Blähungen kann man Rosmarin-Tee trinken oder Mahlzeiten damit würzen.

Nervensystem

Zur Stärkung der Nerven ist Rosmarin besonders gut geeignet.

Man kann auch Kopfschmerzen und Migräne damit lindern.

Dazu kann man Rosmarin innerlich einnehmen oder äusserlich anwenden und beispielsweise das verdünnte ätherische Öl auf die Stirn reiben.


Frauenbeschwerden

Rosmarin kann ausbleibende Periodenblutungen auslösen und Menstruationskrämpfe lindern.

Auch gegen Wechseljahrsbeschwerden kann Rosmarin helfen.

Achtung!
In der Schwangerschaft sollte man Rosmarin nicht verwenden. 



Rosmarin-Wein

Mit Rosmarin-Wein kann man eine stärkende Rosmarin-Kur durchführen.

Dazu setzt man 10 gr Rosmarin-Blätter mit einer Flasche leichtem Weisswein an und lässt den Wein eine Woche ziehen.

Danch Abseihen und zweimal täglich ein kleines Glas davon trinken.

Rosmarin-Tinktur

Rosmarin-Tinktur kann man zur äusserlichen Einreibung verwenden oder verdünnt als Teilbad.

Sie wirkt belebend und kann ausserdem Gelenkschmerzen und Neuralgien lindern.

Rosmarin-Spiritus

Rosmarin-Spiritus kann man genauso anwenden wie Rosmarin-Tinktur.

Für Rosmarin-Spiritus vermischt man 3 ml ätherisches Rosmarin-Öl mit einem Liter 70%igen Weingeist.

Ätherisches Öl

Das ätherische Rosmarin-Öl ist besonders wirksam.

Es ist so stark, dass man es nur äusserlich anwenden sollte, damit es nicht den Magen reizt.

Das ätherische Öl des Rosmarins kann man zur Belebung in der Duftlampe verdampfen.

Man kann es auch in Wasser tropfen und darin baden.

Beispielsweise zum Baden der Unterarme, um sich zu beleben und den Kreislauf anzuregen.

In der Küche

Rosmarin ist auch ein wichtiges Gewürz der mediterranen Küche.

Es gibt vielen Gerichten erst das richtige Aroma. Er macht sich sehr gut mit Fleisch, Käse und Gemüse.

Doch darf man den Rosmarin nur sehr sparsam dosieren, denn seine Würzkraft ist enorm. Wenn man zuviel davon nimmt, überdeckt er alle anderen Geschmäcker.


Geschichtliches


Schon im Altertum wurde der Rosmarin im Mittelmeerraum hoch geschätzt. Er war der Göttin Aphrodite geweiht und symbolisierte die Liebe und die Schönheit.

Der Name "Rosmarin" ist lateinisch und bedeutet "Tau des Meeres".

Zweige des Rosmarins wurden kleinen Kindern in die Wiege gelegt, um sie zu schützen. Bräute wurden mit dem Rosmarin geschmückt und auch Gräbern diente er zum Schmuck. So stand der ganze Lebenslauf im Zeichen des Rosmarins.

Im ersten nachchristlichen Jahrhundert wurde der Rosmarin von Mönchen in Mitteleuropa eingeführt. In den damaligen Klöstern galt er als wichtige Heilpflanze.

In mittelalterlichen Kräuterbüchern spielte er eine wichtige Rolle. Er wurde nicht nur gegen allerlei Beschwerden empfohlen, sondern auch zur Stärkung der Potenz. In Ziegenmilch gekocht, sollte der Rosmarin gegen Tuberkulose helfen und äusserlich wurde die Milch gegen Hautkrebs verwendet.

Als "Ungarischer Königinnengeist" oder "Ungarisches Wasser" wurde ätherisches Rosmarin-Öl in Weingeist gelöst zu einem der ersten Parfums. Angeblich verhalf es der gelähmten 72-jährigen Königin von Ungarn zu so grosser Jugend und Schönheit, dass der König von Polen um ihre Hand anhielt.

In manchen Gegenden wird der Rosmarin heutzutage immer noch als Brautstrauss verwendet.


Pflanzenbeschreibung


Der Rosmarin ist im Mittelmeerraum heimisch und wurde schon im ersten Jahrhundert nach Christus in Mitteleuropa eingeführt.

Die mehrjährige Pflanze ist nicht ganz winterhart, ausser spezielle Sorten, sodass sie in Mitteleuropa meistens im Kübel gezogen wird. An günstigen Standorten werden Rosmarin-Pflanzen bis zu zwei Meter hoch, normalerweise sind sie aber eher 50 cm gross.

Die schmalen, linearischen Blätter sind immergrün, sie fallen also auch im Winter nicht ab. Diese Blätter wachsen direkt an den Zweigen, sind ziemlich hart und duften stark balsamisch, ähnlich wie Kampfer. Wegen dieses Duftes wurde der Rosmarin manchmal auch als Weihrauch-Ersatz benutzt, was ihm den Namen "Weihrauchkraut" eingebracht hat.

Zwischen März und Mai und manchmal auch im September blüht der Rosmarin mit hellblauen Lippenblüten. Die Blüten sitzen quirlförmig angeordnet in den Blattachseln.


Sammeltipps

Die Blätter sammelt man am besten kurz vor der Blüte, denn dann sind sie am gehaltvollsten.

Man kann jedoch auch das blühende Kraut oder nur die Blüten sammeln.

Die gesammelten Blätter oder Blüten sollten schnell aber schonend getrocknet werden. Die schonende Trocknung ist wichtig, damit die ätherischen Öle nicht verduften.

Für den Einsatz in der Küche kann man ganzjährig die frischen Triebspitzen von Rosmarin abschneiden. Im Winter sollte man dabei jedoch bescheiden sein, weil die Pflanze erst im Frühling wieder nachwächst.


Anbautipps

Den Rosmarin erhält man als vorgezogene Pflanze oder als Samen.

Die Kultur einer fertige Pflanze ist einfacher als die Aussaat, die nicht immer gelingt.

Wenn man keine winterharte Rosmarin-Sorte hat, sollte man den Rosmarin in Töpfen oder Kübeln anpflanzen.

Er liebt warme, sonnige Standorte.

Im Winter sollte man die Rosmarin-Pflanze an einem kühlen, sonnigen und frostfreien Platz überwintern. Ein helles Treppenhaus oder ein Wintergarten sind dafür geeignet.




Schnittlauch



Als Gewürz kennt jeder den Schnittlauch, aber dass er auch eine Heilpflanze ist, ist nicht so bekannt.

In der Zeit, wenn er im Frühling aus der Erde spriesst, brauchen wir ihn am allernötigsten, denn er vertreibt die Frühjahrsmüdigkeit, reinigt das Blut und liefert uns Vitamin C.


Steckbrief

Heilwirkung:


Appetitlosigkeit,
Blähungen,
Darmentzündung,
Frühjahrsmüdigkeit,
Gicht,
Husten,
Magenentzündung,
Bluthochdruck,
blutreinigend,
harntreibend,
schleimlösend

wissenschaftlicher Name:


Allium schoenoprasum

englischer Name:


Chives, Cives

Verwendete Pflanzenteile:


Stengel

Inhaltsstoffe:


Eisen, Arsen (Kleinstmengen), Vitamin C

Sammelzeit:


März bis Oktober

Anwendung



Der Schnittlauch wird am besten in der Küche angewandt, denn seine stärkste Heilwirkung entfaltet er, wenn er frisch gegessen wird.

Heutzutage kann man Schnittlauch in den meisten Lebensmittelläden preisgünstig im Topf kaufen und dann auf der Fensterbank weiterwachsen lassen.

Ein paar Schnipsel davon auf Brot oder in die Suppe gestreut, schmeckt nicht nur gut, sondern dient auch der Gesundheit.

Besonders wertvoll ist auch ein Kräuterquark mit frischem Schnittlauch.

Man kann übrigens auch die Blüten essen, beispielsweise im Salat.

Pflanzenbeschreibung



Schnittlauch ist eine mehrjährige Pflanze.

Im Frühling treiben innerhalb kurzer Zeit aus dem Wurzelstock rundliche, hohle Stengel, das Schnittlauch. Diese Stengel werden bis zu 30 cm hoch.

Nur wenige Monate später, meistens im Mai, wachsen einige Stengel, die deutlich härter sind als die anderen.

An diesen Stengeln entfalten sich dann die rosavioletten Blüten. Die Blüten sind kugelförmig.

Nach der Blütezeit wachsen wieder normale Stengel, bis sich der Schnittlauch Anfang Winter in die Erde zurückzieht.




Der Thymian



Der Thymian ist nicht nur eine interessante Gewürzpflanze, sondern auch eine wichtige Heilpflanze im Bereich Husten und Desinfektion.

Die ausdauernde Pflanze wächst Jahr für Jahr tapfer im Kräutergarten und duftet würzig vor sich hin. Im Sommer läßt er kleine zartrosa Blüten sprießen. Bis in den Winter hinein kann man frische Blätter ernten.

Die kleinen Blätter lassen sich ziemlich leicht vom holzigen Stengel rebeln und als Küchengewürz oder Tee verwenden. Povencalische Kochrezepte kann man sich ohne Thymian kaum vorstellen.

Als Heilpflanze ist der Thymian der reinste Tausendsassa. Es gibt kaum ein Einsatzgebiet, wo der Thymian nicht helfen könnte. Seine grösste Stärke liegt jedoch in seiner heilsamen Wirkung auf die Atmungsorgane.


Steckbrief

Heilwirkung:


Eigenschaften

anregend,
antibakteriell,
beruhigend,
blutstillend,
desinfizierend,
entzündungshemmend,
krampflösend,
pilztötend,
schleimlösend,
schmerzstillend,
schweisstreibend,
tonisierend,

Atemwege

Bronchitis,
Husten,
Keuchhusten,
Reizhusten,
Krampfhusten,
Asthma,
Erkältung,
Halsentzündung,
Heiserkeit,
Kehlkopfkatarrh,
Luftröhrenkatarrh,
Zahnfleischentzündung,

Verdauungssystem

Verdauungsschwäche,
Sodbrennen,
Blähungen,
Magenbeschwerden,
Durchfall,
Mundgeruch,
Leberschwäche,

Stoffwechsel

Rheuma,
Gicht,

Harnapparat

Nierenentzündung,
Blasenentzündung,
Blasenschwäche,

Frauenheilkunde

Menstruations fördernd,
Menstruationsstörungen,
Unterleibskrankheiten,
Periodenkrämpfe,
Eisprung fördernd,
Geburts erleichternd,
Wechseljahrsbeschwerden,

Nervensystem

Nervenschwäche,
Schlaflosigkeit,
Alpträume,
Epilepsie,
Kater,

Bewegungsapparat

Verstauchungen,
Verrenkungen,
Quetschungen,
Gelenkschmerzen,

Haut

Schwer heilende Wunden,
Entzündete Wunden,
Ekzeme,
Schnittwunden,
Pickel,
Furunkel,
Gesichtsrose,
Erysipel,
Gürtelrose,

wissenschaftlicher Name:


Thymus vulgaris

Pflanzenfamilie:


Lippenblütler = Lamiaceae

englischer Name:


Thyme

volkstümliche Namen:


Chölm, Demut, Echter Thymian, Garten-Thymian, Immenkraut, Kunerle, Römischer Quendel, Spanisches Kudelkraut, Welscher Quendel, Zimis,

Falsche Schreibweisen:


Tymian

Verwendete Pflanzenteile:


Blätter

Inhaltsstoffe:


ätherisches Öl, u.a. Thymol, Kampfer, Carvacrol, Zineol, Geraniol, Limonen, Linalool, Menthon, Terpinen, Bitterstoff, Gerbstoff, Flavonoide, Cumarine, Harz, Saponin, Salicylate, Pentosane, Stigmasterol, Beta-Sitosterol, Zink

Sammelzeit:


April bis Oktober


Anwendung


Sehr lecker schmeckt Thymian als Gewürz in der mediterranen Küche. Dort trägt er unauffällig zur Gesundheit bei.

Er ist aber auch eine vielseitige Heilpflanze, die fast gegen das komplette Spektrum üblicher Beschwerden helfen kann.

Atmungsorgane

Der wichtigste Einsatzbereich des Thymians sind Erkrankungen der Atmungsorgane.

Durch seine antibiotischen und entzündungshemmenden Eigenschaften bekämpft der Thymian Husten und Erkältungen, die durch Krankheitserreger verursacht wurden.

Die krampflösende Eigenschaft hilft gegen Spasmen beim Husten, was den Thymian auch gut gegen Keuchhusten, Reizhusten und Asthma wirken lässt.

Ausserdem löst der Thymian den Schleim, der dadurch besser abgehustet werden kann.

Bei Husten oder anderen Problemen der Atmungsorgange kann man den Thymian als Tee oder Tinktur einnehmen.

Verdauungssystem

Durch seine ätherischen Öle und die Bitterstoffe hat der Thymian eine günstige Wirkung auf die Verdauungsorgane.

Man kann ihn zur Stärkung der Verdauungsvorgänge als Gewürz oder als Tee einnehmen.

Thymian hilft auch gegen Blähungen und Sodbrennen.

Ausserdem kann man ihn gegen Leberschwäche einsetzen.


Frauenheilkunde

Vor allem die Volksheilkunde betrachtet den Thymian als ein Frauenkraut.

Durch seine krampflösende Fähigkeiten kann der Thymian Menstruationskrämpfe lindern.

Er kann auch die Menstruation fördern und den Zyklus regulieren. Thymian regt ausserdem den Eisprung an.

Da er ausserdem östrogenartige Substanzen enthält, ist der Thymian eine hilfreiche Pflanze gegen Wechseljahrsbeschwerden.

Die Geburt kann durch Thymian erleichtert werden.

Achtung!

Thymian sollte nicht in grossen Mengen in der Schwangerschaft verwendet werden.

Nervensystem

Auf das Nervensystem hat der Thymian eine beruhigende Wirkung.

Man kann ihn gegen Einschlafstörungen und Alpträume als Tee trinken.

Früher wurde er sogar gegen Epilepsie verwendet.

Auch gegen Katzenjammer nach ausgedehnten Trinkgelagen soll er helfen.

Vor einer Weile wurde sogar eine Wirkung des Thymians gegen Lepra entdeckt. 



Tee

Einen Thymian-Tee bereitet man folgendermassen:

Man übergiesst einen Teelöffel Thymiankraut mit einem Viertelliter kochendem Wasser und lässt den Tee fünf Minuten ziehen. Man kann den Tee mit Honig süssen, um die Wirkung noch zu verstärken.

Diesen Tee trinkt man in kleinen Schlucken und lässt auch den Dampf des Tees auf sich wirken.

Äusserlich - Bewegungsapparat

Gegen Verletzungen des Bewegungsapparates, wie Verstauchungen, Quetschungen usw. kann man Einreibungen mit Thymian-Tinktur durchführen.

Auch gegen rheumatische Gelenkschmerzen helfen Thymian-Tinktur-Einreibungen.

Äusserlich - Hautprobleme

Äusserlich kann man gegen Hautprobleme in Thymian-Aufgüssen baden, Kompressen auflegen oder das ätherische Öl verdünnt oder unverdünnt einsetzen.

Thymian hilft gegen schlecht heilende und entzündete Wunden und Ekzeme.

Auch gegen frische Wunden und Schnittverletzungen kann man den Thymian einsetzen.

Ausserdem hilft Thymian gegen unreine Haut, Pickel und Furunkel.

Thymian-Tee oder Tinktur kann man auch zum Spülen gegen Entzündungen im Mundraum verwenden.

Ätherisches Öl

Das ätherische Öl des Thymians setzt sich aus unterschiedlichen Substanzen zusammen, beispielsweise das hochwirksame Thymol und das mildere Linalool. Je nach Standort und Sorte ist die Zusammensetzung der ätherischen Öle unterschiedlich.

In der Duftlampe eignet sich Thymian zur Raumreinigung und zur Befreiung der Atemwege.

Verdünnt in Öl (1:100) kann man das ätherische Öl für Einreibungen verwenden.

Dampfbad

Als Dampfbad desinfiziert er die Atmungsorgane und erleichtert die Atmung.

Auch gegen Hautunreinheiten hilft so ein Dampfbad.




Geschichtliches

Der Name "Thymian" kommt möglicherweise vom altägyptischen Wort "Tham", das eine stark duftende Pflanze bezeichnete, die zur Einbalsamierung verwendet wurde.

In Griechenland wurde aus "Tham" das Wort "Tymon" und später in Rom der Name "Thymus".

Schon Plinius Secundus beschrieb den Thymian als Heilpflanze.

Im 11. Jahrhundert wurde der Thymian von Benediktinermönchen nach Mitteleuropa gebracht und dort in den Klostergärten angebaut. Von dort aus gelangte der Thymian in die Bauerngärten.

Hildegard von Bingen und Albertus Magnus empfahlen den Thymian als wertvolle Heilpflanze.



Pflanzenbeschreibung


Thymian ist eine kleiner mehrjähriger Halbstrauch, aus der Familie der Lippenblütler, der ursprünglich in den Mittelmeerländern heimisch ist.

Bis zu 50 cm wird der Thymian hoch und wenn er genügend Platz hat, kann er nach ein paar Jahren etwa einen halben Quadratmeter Fläche beanspruchen.

Die Stengel verholzen im Laufe eines Jahres. An den Stengeln wachsen kleine ovale, dunkelgrüne Blätter, die stark duften. Die Blätter von winterharten Sorten bleiben das ganze Jahr über grün, können also auch im Winter noch für den direkten Bedarf geerntet werden.

Die Blüten des Thymians sind klein und hellrosa. Sie wachsen in Kugeln oder Ähren an den Spitzen der Stengel.

Anbautipps


Ursprünglich war der Thymian nicht frosthart, aber inzwischen gibt es Sorten, z.B. "Deutscher Winter", die den Winter in Mitteleuropa problemlos überstehen und sogar immergrün sind.

Die winterharten Sorten gedeihen gut in Gärten, bevorzugt auf magerem Boden bei voller Sonne.

Auch in Töpfen und Schalen kann man den Thymian anpflanzen, dann darf man ihn aber nicht zu sehr austrocknen lassen, im Gegensatz zum Anbau im Freiland, wo ihm Trockenheit meistens nicht viel ausmacht.

Man kann den Thymian ansäen oder fertige Pflanzen kaufen und in den Garten pflanzen.

Wenn man den Thymian selbst ansät, dann sät man ihn am besten im zeitigen Frühjahr in Töpfen an. Als Erde nimmt man Anzuchterde vermischt mit etwas Sand.

Die Samen werden auf die angefeuchtete Erde gesät und mit etwa zwei Zentimeter Erde bedeckt.

Die Deckerde gut anfeuchten, aber nicht durchnässen.

Während der Keimdauer muss die Erde immer leicht feucht gehalten werden.

Nach etwa zehn Tagen bis drei Wochen keimen die kleinen Thymianpflanzen.

Die jungen Thymianpflanzen brauchen möglichst viel Licht und wollen ins Freie, sobald der Frühling es zulässt.

Wenn die Thymianpflanzen etwa zehn Zentimeter gross sind, kann man sie ins Freiland pflanzen oder in grössere Töpfe umtopfen.

Im ersten Jahr ist der Thymian noch recht zart und sollte nur vorsichtig beerntet werden.

Erst ab dem zweiten Jahr gewinnt er Thymian deutlich an Kraft und Grösse.

Sammeltipps

Den Thymian erntet man vor, während oder nach der Blütezeit und bindet ihn zu kleinen Sträussen.

Diese Sträusse hängt man an einen schattigen, aber zugigen und warmen Ort, damit sie schnell trocknen können.

Sobald die Blätter trocken sind, kann man sie von den Stengeln abrebeln.

Die Aufbewahrung sollte trocken und möglichst kühl und lichtgeschützt erfolgen.



Waldmeister



Der Waldmeister wächst in lichten Laubwäldern und verströmt seinen zarten eigentümlichen Duft.

Meistens finden wir ihn in größeren Familien . Er blüht ab Mitte April bis Anfang Mai mit zarten kleinen weißen Blüten.

Dann ist die Zeit ihn zu ernten und ihn entweder für Tees zu trocknen oder zu einer Waldmeisterbowle zum Maifest zu verarbeiten.

Der Waldmeister enthält Cumarin, das leicht beschwingt und in geringer Dosierung bei Kopfschmerze und Migräne hilft. In höherer Dosierung kann Waldmeister auch Kopfschmerzen verusachen.



Steckbrief

Heilwirkung:


beruhigend,
blutreinigend,
krampflösend,
schweisstreibend,
Verdauungsbeschwerden,
Blasensteine,
Herzschwäche,
Kopfschmerzen,
Migräne,
nervöse Schlaflosigkeit,
nervöse Unruhe,
Nervenschmerzen,
vermindert die Blutgerinnung,
Gefässstärkend,
Venenschwäche,
Ödeme,
Menstruationsbeschwerden,
Furunkel,
Ekzeme,
Schlecht heilende Wunden,

wissenschaftlicher Name:


Asperula odorata (Galium odoratum)

Pflanzenfamilie:


Rötegewächse = Rubiaceae

englischer Name:


Woodruff

volkstümlicher Name:


Gliedkraut, Herzfreund, Leberkraut, Maiblume, Maichrut, Maikraut, Mösch, Teekraut, Waldmutterkraut, Waldtee, Wohlriechendes Labkraut,

Verwendete Pflanzenteile:


das blühende Kraut

Inhaltsstoffe:


Cumarin, Asperulosid, Gerbstoffe, Bitterstoffe

Sammelzeit:


Mai - Juni





Anwendung


Waldmeister in Tees

Der Haupteinsatzzweck des Waldmeisters ist die Nutzung als Tee oder in Teemischungen gegen Kopfschmerzen und Migräne.

Dazu verwendet man das blühende Kraut.

Den Waldmeister sollte man jedoch nicht überdosieren, denn sonst kann er Kopfschmerzen auslösen, also genau die Beschwerden, gegen die er eigentlich wirken soll.

Da der Waldmeister beruhigend wirkt, kann man ihn auch gegen Schlaflosigkeit und Unruhe verwenden.

Die Blutgerinnung wird vom Cumarin vermindert, sodass das Blut besser fliesst, aber im Fall von Wunden schlechter gerinnt. Diese Eigenschaft des Waldmeisters muss man berücksichtigen.

Man kann Waldmeister-Tee auch zur Stärkung der Blutgefässe, speziell der Venen trinken. Dadurch hilft er, zusammen mit seiner Leber- und Nierenstärkenden Eigenschaft auch gegen geschwollene Füsse.

Weil der Waldmeister krampflösend wirkt, kann er Periodenkrämpfe lindern.

Duftkissen

Da beim Waldmeister der Duft eine wichtige Wirkung ausübt, kann man ihn auch in Duftkissen einarbeiten.

Man kann den Waldmeister beispielsweise mit Steinklee, Salbei, Lavendel und anderen getrockneten Duftkräutern mischen.

So ein Duftkissen eignet sich dazu, mit ins Bett genommen zu werden oder man kann es auch in den Kleiderschrank legen, um Motten fernzuhalten.

Waldmeister gehört zu den Kräutern von "Mariae Bettstroh", d.h. er wurde früher Wöchnerinnen und ihrem Baby als Bettunterlage ins Bett gelegt, als Matrazen noch aus Stroh bestanden. Mit seinen beruhigenden und entkrampfenden Eigenschaften sollte es das Wohlbefinden von Mutter und Kind fördern.

Waldmeister-Bowle

Zum ersten Mai wird gerne Maibowle aus Waldmeister zubereitet.

Dafür nimmt man den Waldmeister vor der Blütezeit, denn dann duftet er stärker.

Man nimmt eine Hand voll Waldmeister und lässt ihn anwelken.

Das angewelkte Waldmeistersträusschen hängt man in einen Liter Wein und lässt ihn zwei Stunden ziehen.

Zwei Esslöffel Zucker werden in etwas heissem Wasser angerührt und dann in den angesetzten Wein gegeben.

Am Schluss giesst man noch eine Flasche Sekt dazu.









Quelle: Heilkräuterlexikon





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