In
der Kräuterschnecke wachsen:
Beinwell
(Symphytum officinale)
Der
Beinwell hat seinen Namen von den Beinen, denen er gut (well) tun,
bzw. deren Knochen er zusammenwallen soll.
Rauh
und spitz steht er gern an eher feuchten Plätzen und versucht seine
violetten Blüten zu verstecken.
Oft
schon habe ich eine Salbe aus seinen Wurzeln gekocht, die bei vielen
Verletzungen hilfreiche Dienste leistet.
Steckbrief
Haupt-Anwendungen:
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Verletzungen
des Bewegungsapparates,
|
Heilwirkung:
|
|
adstringierend,
beruhigend,
blutbildend
blutreinigend,
blutstillend,
entzündungshemmend,
erweichend,
kühlend,
lindernd,
wundheilend,
schmerzstillend,
|
Anwendungsbereiche:
|
|
Abszesse,
Arthritis,
Arthrose,
Asthma,
Blaue Flecken,
Blutarmut,
Bluterguss,
Brandwunde,
Bronchitis,
Diabetes
mellitus,
Durchfall,
Eiternde Wunden,
Ekzeme,
Furunkel,
Gastritis,
Gelenkschmerzen,
Geschwüre,
Geschwulst,
Gichtknoten,
Grippe,
Insektenbiss,
Insektenstich,
Ischias,
Juckreiz,
Hämorrhoiden,
Hautjucken,
Hautrisse,
Hautschäden,
Hornhaut,
Knochenbruch,
Knochenhautentzündung,
Krampfadern,
Lungenentzündung,
Magenschleimhautentzündung,
Muskelkater,
Nasennebenhöhlenentzündung,
Narbenschmerzen,
Nierenerkrankung,
Offenes Bein,
Phantomschmerzen,
Psoriasis,
Quetschungen,
Rheuma,
Schlecht
heilende Wunden,
Schleimbeutelentzündng,
Schmerzen,
Schnittwunden,
Schuppenflechte,
Sehnenscheidenentzündung,
Spinnenbiss,
Unterschenkelgeschwüre,
Varizen,
Venenentzündung,
Verbrennungen,
Verdauungsbeschwerden,
Verhärtung der Brustdrüsen,
Verrenkung,
Verstauchung,
Zu
starke Mensturation,
|
wissenschaftlicher
Name:
|
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Symphytum
officinale
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Pflanzenfamilie:
|
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Rauhblattgewächse
= Boraginaceae
|
englischer
Name:
|
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Comfrey
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volkstümlicher
Name:
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|
Arznei-Beinwell,
Beinwurz, Bienenkraut, Echter Beinwell, Gemeiner Beinwell, Gemeine
Wallwurz, Gewöhnlicher Beinwell, Glotwurzel, Grosse Wallwurz,
Hasenbrot, Hasenlaub, Himmelsbrot, Honigblum, Komfrei,
Kuchenkraut, Milchwurz, Schadheilwurzel, Schmalwurz, Schwarzwurz,
Soldatenwurz, Soldatenwurzel, Speckwurz, Wallwurz, Wilder Comfrey,
Wilder Komfrey, Wottel, Wundallheil, Wundschad
|
Verwendete
Pflanzenteile:
|
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Blätter,
Wurzeln
|
Inhaltsstoffe:
|
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Allantoin,
Gerbstoff, Schleim, Asparagin, Alkaloide, ätherisches Öl,
Flavonoide, Harz, Kieselsäure, Pyrrolizidinalkaloide,
Stigmasterol
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Sammelzeit:
|
|
Blätter:
April bis Mai, Wurzeln: Spätherbst oder zeitiges Frühjahr
|
|
|
|
Anwendung

Der
Beinwell wird vorwiegend äusserlich angewendet, weil die innerliche
Anwendung potentiell gesundheitsschädlich sein kann.
Die
besonderen Stärken des Beinwells stecken sowieso im Bereich der
äusserlichen Anwendung. Sie reichen von Verletzungen des
Bewegungsapparates bis zu schlecht heilenden Wunden.
Äusserlich
Knochenbrüche
und stumpfe Verletzungen
Traditionell
wird Beinwell bei Knochenbrüchen eingesetzt, um das Zusammenwachsen
der Knochen zu fördern und den Schmerz zu lindern. Die Wirkstoffe
des Beinwells fördern die Kallusbildung bei der Knochenheilung.
Eine
Schiene beziehungsweise einen Gipsverband kann Beinwell natürlich
nicht ersetzen.
Im
Bereich Bewegungsapparat wird der Beinwell fast gegen jede Art von
Beschwerden eingesetzt. Man verwendet ihn traditionell gegen
Verstauchungen, Verspannungen, Arthrose und diverse andere Probleme.
Wundheilung
Vor
allem durch den Inhaltstoff Allantoin hat der Beinwell ausgeprägte
wundheilende Eigenschaften.
Er
fördert die Granulation bei der Wundheilung, das ist die Bildung von
neuem Gewebe. Allantoin wirkt zudem reizlindernd und
entzündungshemmend.
Aufgrund
der im Beinwell enthaltenen Spuren von Pyrrolizidinalkaloiden
empfiehlt die Kommision E, den Beinwell nicht bei verletzter Haut
anzuwenden. Sicherheitshalber verwendet man bei offenen Wunden besser
den reinen Wirkstoff Allantoin.
Wurzel
und Blätter
Die
Wurzel enthält beim Beinwell die meisten Wirkstoffe. Daher ist es
vor allem die Wurzel, die als Heilmittel Anwendung findet.
Am
besten und intensivsten ist es, wenn man frische Wurzeln zur
Verfügung hat. Trockene Wurzeln können aber auch verwendet werden,
sie sind sogar die offiziell als Heilmittel anerkannte Form des
Beinwells.
Man
kann auch die Blätter verwenden. Sie wirken ähnlich aber nicht so
stark wie die Wurzel.
Salben
Die
bekannteste Zubereitungsform des Beinwells ist die Salbe.
Mit
Beinwellsalbe kann man die betroffenen Stellen einreiben.
Schon
seit Jahrhunderten wird aus Beinwellwurzeln eine einfache Salbe
gekocht.
Inzwischen
haben auch Hersteller von Naturarznei die Beinwellwurzel entdeckt und
bieten zahlreiche Formen von Beinwellsalben und Beinwellcremes an
(z.B. Kytta-Salbe® f und Kytta Balsam® f mit Wärmfunktion).
Beinwell-Salben
und -Cremes kann man auch selber anrühren. Wir haben dafür einige
Rezepte mit Fotoanleitungen zusammengestellt.
Produkttipps:

Umschläge
Es
gibt verschiedene Möglichkeiten, Umschläge mit Beinwell anzuwenden.
Mit
Beinwelltinktur oder Beinwelltee getränkte Baumwolltücher kann man
auf verletzte Körperteile auflegen.
Man
kann auch einen Salbenumschlag anwenden. Dazu trägt man die
Beinwell-Salbe messerrückendick auf und bedeckt die Stelle mit einem
Tuch.
Für
einen Breiumschlag zerkleinert man frische Wurzeln oder Blätter, bis
ein Brei entsteht. Diesen Brei trägt man auf die betroffene
Körperstelle auf und bedeckt es mit einem Tuch.
Alle
Umschläge kann man eine bis mehrere Stunden einwirken lassen.
Volkstümliche
Anwendungen
Auf
Wunden aufgelegt, wirken die Blätter schmerzstillend.
Innerlich
In
der Volksheilkunde wurde der Beinwell gegen zahlreiche Beschwerden
innerlich als Tee oder Tinktur eingenommen. Typische innerliche
Anwendungsgebiete des Beinwells waren Husten, Verdauungsbeschwerden
und Nierenschwäche.
Seit
jedoch bekannt ist, dass die im Beinwell enthaltenen Spuren von
Pyrrolizidinalkaloiden im Tierversuch mit Ratten die Gefahr von
Leberkrebs erhöhen, wird von der innerlichen Anwendung des Beinwells
abgeraten. Manche Quellen raten auch nur davon ab, Beinwell
regelmässig und in grossen Mengen innerlich einzusetzen.
Für
alle innerlichen Anwendungsgebiete des Beinwells gibt es jedoch viele
Heilpflanzen, die diese Aufgaben noch besser erledigen können,
beispielsweise Thymian gegen Husten, Kamille für die Verdauung usw.
Daher kann man durchaus darauf verzichten, den Beinwell innerlich
anzuwenden.
Beinwell
in der Küche
Wegen
der Pyrrolizidinalkaloide, die in geringen Mengen im Beinwell
enthalten sind, sollte man Beinwell nicht als Nahrungsmittel zu sich
nehmen.
Vor
allem unter Vegetariern waren Beinwellblätter und die Blätter des
nahe verwandten Comfreys eine Zeitlang sehr beliebt.
Die
Blätter lassen sich zu Spinat verarbeiten.
In
Bierteig getaucht, kann man sie in der Pfanne ausbacken und essen.
Pflanzenbeschreibung

Der
Beinwell liebt feuchten Boden und ist daher besonders häufig an
Wasserläufen oder in Senken zu finden. Er wächst aber auch in
meinem eher trockenen Garten.
Die
mehrjährige Wurzel ist aussen schwarzbraun und innen weisslich.
Schon
früh im Jahr streckt er seine rauhen haarigen Lanzen aus der Erde.
Er
überrascht durch seine Schnellwüchsigkeit und ist eine der ersten
Pflanzen, die buschig ins Auge fallen. Nach wenigen Wochen wachsen
Stengel aus den Blättern, die schon Ende April die ersten Blüten
bekommen.
Die
Blüten sind violett oder weisslich-gelb und hängen in kleinen
Trauben nach unten.
Anbautipps

Beinwell
lässt sich ziemlich leicht im Garten anbauen.
Am
besten gibt man ihm ein Beet mit lockerer Erde an einer gut
bewässerten Stelle. Der Beinwell freut sich über sonne, verträgt
aber auch Halbschatten.
Am
einfachsten funktioniert der Anbau, wenn man die Wurzeln in die Erde
steckt.
Im
Frühling spriesst der Beinwell dann von ganz alleine.
Um
den Beinwell schnell zu vermehren, kann man die Wurzeln in
daumengrosse Stücke zerteilen und dann einpflanzen.
Aus
jedem Wurzelstück spriesst eine eigene Pflanze.
Sammeltipps

Beinwellwurzeln
kann man im Herbst oder im zeitigen Frühjahr sammeln.
Man
gräbt sie am besten mit einer spitzen Schaufel aus, denn die lange
Wurzel sitzt meist zu fest im Boden, um sie heraus zu ziehen.
Wenn
man ein Stück Wurzel in der Erde lässt, kann die Pflanze wieder neu
spriessen.
Am
besten verarbeitet man die Wurzel gleich frisch zu Salbe oder
Tinktur.
Die
Trocknung ist etwas schwierig, weil die Wurzel zum Schimmeln neigt,
was sie unbrauchbar machen würde.
Am
besten schneidet man die Wurzel in kleine Stücke und trocknet sie an
einem warmen Platz, beispielsweise neben dem Ofen oder im Backofen
bei 40°C. Auch ein Dörrapparat eignet sich zur Trocknung.
Bohnenkraut
(Satureja hortensis)

Steckbrief
Heilwirkung:
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Brechreiz,
Darmkrämpfe,
Durchfälle,
Durstlindernd,
Leberprobleme,
Magenkrämpfe
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wissenschaftlicher
Name:
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Satureja
hortensis
|
Pflanzenfamilie:
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|
Lippenblütler
= Lamiaceae
|
Verwendete
Pflanzenteile:
|
|
Kraut,
Blätter
|
Sammelzeit:
|
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Juni
bis August
|
Currystrauch / Currykraut
(Helichrysum italicum)

Der
Currystrauch ist ein Halbstrauch und Heckenpflanze aus dem
Mittelmeergebiet. Blätter und Blüten haben ein angenehmes
Curry-Aroma, das an Salbei erinnert.
Die
Pflanze wird als Gewürzpflanze eingesetzt, sie eignet sich auch als
Heilpflanze, gegen Husten, Hautprobleme.
Das
wertvolle und teure Öl, das aus den schönen gelben Blüten oder dem
blühenden Kraut gewonnen wird, kann gegen Prellungen und kleinere
Verletzungen eingesetzt werden.
Der
Currystrauch hat einen kleinen Bruder, den Zwerg-Currystrauch
(Helichrysum italicum ssp. serotinum), der die gleichen Eigenschaften
hat. Der Zwerg-Currystrauch ist etwas kleiner und bitterer.
Steckbrief
Haupt-Anwendungen:
|
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Husten,
Prellungen
|
Heilwirkung:
|
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abschwellend,
ausgleichend,
entzündungshemmend,
fungistatisch,
fungizid,
hautberuhigend,
insektenabwehrend,
pilzhemmend,
pilztötend,
schmerzstillend,
wundheilend
|
Anwendungsbereiche:
|
|
Äderchen,
Blutergüsse,
Ekzeme,
Gelenkschmerzen,
Hautjucken,
Hautunreinheiten,
Husten,
Insekten,
Krampfadern,
Lymphstau,
Pilze,
Prellungen,
Sportverletzungen,
Stress,
Verstauchungen,
Zerrungen.
|
wissenschaftlicher
Name:
|
|
Helichrysum
italicum, Helichrysum angustifolium
|
Pflanzenfamilie:
|
|
Korbblütengewächse
= Asteraceae
|
englischer
Name:
|
|
Curry
plant
|
volkstümlicher
Name:
|
|
Currykraut,
Currystrauch, Italienische Immortelle, Italienisches Sonnengold,
Italienische Strohblume, Sonnengold, Die Unsterbliche
|
Verwendete
Pflanzenteile:
|
|
Blüten,
Kraut, blütenlose Triebe
|
Inhaltsstoffe:
|
|
ätherische
Öle, Bitterstoffe, Borneol, Beta-Pinen, Italidion, Limonen,
Nerol, Nerylacetat
|
Sammelzeit:
|
|
Juni
bis Oktober
|
Nebenwirkungen:
|
|
Magenreizung,
Magenschmerzen
|
Anwendung

Öl
Aus
dem Currystrauch wird ein ätherisches Öl gewonnen, das
Immortellenöl oder auch Strohblumenöl. Es ist eine gelbliche, klare
und durchsichtige Flüssigkeit.
Es
eignet sich als Einreibe-Mittel gegen blaue Flecken, Blutergüssen,
Prellungen und Verstauchungen. Gut bei Wanderungen.
Das
Öl darf nur äusserlich eingesetzt werden, innerlich eingesetzt
führt es zu Vergiftungserscheinungen.
Das
Öl kann mit Soja- oder Sesamöl 1:50 verdünnt werden.
Tee
1
Esslöffel getrockneter Blüten mit 250 ml kochendem Wasser
übergießen, 5 Minuten ziehen lassen, abseihen. Hilft gegen Husten
und wirkt entgiftend.
Den
Tee kann man auch zur Hautbehandlung und Bädern nutzen.
Gewürzpflanze
Frische
Zweiglein eignen sich als Curry-Ersatz in Reis-, Fisch-, Fleisch- und
Gemüsegerichten. Zweige mitkochen und später wieder herausnehmen.
Geschichtliches

Der
Currystrauch wurde schon früher als Tee-Ersatz genutzt.
Es
wurden für festliche Anlässe aus getrockneten oder frischen
Zweigen, Sträuße und Kränze bebunden.
Mit
einer Wasserdampfdestillation wurde und wird seit Jahrhunderten aus
den Blüten oder blühendem Kraut das Immortellenöl gewonnen.
Heute
ist das Currykraut Heckenpflanze und Gewürz.
Pflanzenbeschreibung

Der
Currystrauch ist in Mittelmeeraum heimisch.
Er
wächst bevorzugt an trockenen und sonnigen Plätzen.
Der
mehrjährige immergrüne Strauch wird zwischen 40 und 100 Zentimeter
hoch und hat einen Durchmesser zwischen 50 und 120 Zentimeter.
Der
Zwerg-Currystrauch ist zwischen 20 und 50 Zentimeter hoch und hat
einen Durchmesser zwischen 30 und 60 Zentimeter.
Mit
der Zeit wird der Stamm holzig. Der Duft des Currystrauchs ist dem
Curry ähnlich, besonders stark bei Regen.
Der
Halbstrauch ist dicht, die Blätter silbergrau, etwas klebrig,
länglich und etwa 2-3 cm lang. Die Blätter des Zwerg-Currystrauch
sind 1-2 cm lang.
Die
gelben bis dunkelgelben Blütenköpfchen erscheinen zwischen Juni und
August.
Aus
den Currystrauch-Blüten entwickeln sich bis in den Herbst die Samen.
Anbautipps
Stimmen
Boden und ist das Klima ohne starken Frost, so ist der Currystrauch
pflegeleicht.
Samen
Samen
im Februar in Töpfchen aussäen, die Samen keimen bei etwa 20° nach
etwa 3 Wochen.
Pflanzen
pikieren und in Töpfen den nächsten Winter im Gewächshaus oder
Fensterbrett überwintern.
Stecklinge
Vermehrung
durch Stecklinge, die im Sommer vor der Blüte aus holzigen Zweigen
gewonnen werden.
Pflege
Der
Currystrauch braucht einen sonnigen, trockenen und sandigen Boden,
ohne jede Staunässe.
Nur
bei jungen Pflanzen oder langer Trockenheit vorsichtig gießen.
Nur
alte Pflanzen vorsichtig und leicht düngen.
Die
Pflanze verträgt keinen starken Frost (-10°C), entweder in Töpfen
ziehen oder im Winter mit Vlies oder Reisig schützen.
Der
Strauch kann nach der Blüte zurück geschnitten werden.
Sammeltipps
Heilpflanze
für Tees
Kraut
mit oder ohne Blüten ernten, bündeln und an einen luftigen,
schattigen Ort trocknen.
Für
eine Tee eignen sich am besten die trockenen Blütenköpfe.
Öl
Die
Selbstherstellung lohnt kaum, da Wasserdampfdestillation schwierig
und für 1 Gramm Öl ganze 2 kg Kraut benötigt werden.
Gewürzpflanze
für die Küche
Vor
der Blüte können jederzeit Zweiglein für die Küche geerntet
werden.
Wenn
das Currykraut am blühen oder gerade verblüht ist, ist das Aroma
nicht mehr ganz so gut.
Estragon

Der Estragon ist als Küchengewürz wohlbekannt, und wird vor allem
in der französischen und italienischen Küche gern verwendet.
Sein
Einsatz als Gewürz ist jedoch nicht nur wegen seines Geschmacks
sinnvoll, sondern auch, weil er die Verdauungsorgane stärkt und
dadurch bei der Verdauung von schweren Speisen hilft.
Dass
der Estragon jedoch auch noch andere Heilwirkungen hat, ist nur
wenigen bekannt. Als Heilpflanze wird er eher selten eingesetzt.
Steckbrief
Heilwirkung:
|
|
beruhigend,
harntreibend,
schmerzstillend,
Husten,
Fieber,
Rekonvaleszenz,
Appetitlosigkeit,
Blähungen,
Magenschwäche,
Übelkeit,
Schluckauf,
Würmer,
Gallenschwäche,
Nieren
anregend,
Ödeme,
Stoffwechsel
fördernd,
Rheuma,
Gicht,
Vitamin
C
Mangel,
Frühjahrsmüdigkeit,
Nervosität,
Schlaflosigkeit,
Zahnschmerzen,
Menstruations
fördernd,
Wechseljahrsbeschwerden,
Muskelkrämpfe,
|
wissenschaftlicher Name:
|
|
Artemisia dracunculus
|
Pflanzenfamilie:
|
|
Korbblütler = Asteraceae
|
englischer Name:
|
|
Tarragon
|
volkstümliche Namen:
|
|
Bertram, Biertram, Drabenkraut,
Drachantkraut, Dragon, Dragonellikraut, Dragunwermut, Drakonkraut,
Eierkraut, Escadron, Kaisersalat, Schlangenkraut, Trabenkraut,
Trachant
|
Verwendete Pflanzenteile:
|
|
blühendes Kraut
|
Inhaltsstoffe:
|
|
Ätherische Öle, Asparagin,
Beta-Sitosterol, Carvon, Cumarine, Estragol, Eugenol, Gerbstoff,
Glutaminsäure, Kalium, Kampfer, Jod, Limonen, Menthol, Phenol,
Phytosterole, Salizylsäure, Thujon, Umbelliferon, Vitamin C, Zink
|
Sammelzeit:
|
|
Mai bis Juli
|
Anwendung
Der Estragon ist vorwiegend als Küchengewürz bekannt, aber er hat
auch mehrere Heilwirkungen. Die Schulmedizin verwendet den Estragon
jedoch kaum, weil sie Angst vor dem Stoff Estragol hat, der im
Estragon enthalten ist.
Die
Volksheilkunde verwendet den Estragon jedoch gerne, vor allem die
französische.
Verdauungstonikum
Der Haupteinsatzbereich des Estragons ist die Stärkung der
Verdauungsorgane.
Mit
seinen Bitterstoff regt der Estragon die Bildung der Magensäfte an.
Daher wird er gerne als Gewürz von schweren Speisen verwendet.
Die
ätherischen Öle des Estragons helfen gegen Blähungen. Dazu kann
man einen Tee aus dem Estragon trinken. Auch wenn nach längerer
Krankheit der Appetit verlorengegangen ist, kann Estragon-Tee helfen.
Auch
gegen Schluckauf soll der Estragon helfen, wenn man die frischen
Blätter kaut.
Selbst
gegen Wurmbefall soll der Estragon helfen können, wenn man reichlich
Estragon-Tee trinkt.
Stoffwechsel anregend
Als Tee getrunken kann der Estragon auch die Tätigkeit der Nieren
fördern und den Stoffwechsel anregen.
Dadurch
hilft er auch gegen rheumatische Erkrankungen und Gicht.
Wasseransammlungen
im Körper werden ausgeschwemmt.
Frauenbeschwerden
Durch die Phytosterole, die im Estragon enthalten sind, wikrt der
Estragon regelnd auf den Menstruationszyklus und kann verspätete
Monatsblutungen auslösen.
Daher
darf der Estragon nicht in der Schwangerschaft angewendet werden!
In
den Wechseljahren leistet der Estragon jedoch wertvolle Dienste bei
der Linderung von Wechseljahrsbeschwerden.
Weitere Einsatzgebiete
Ausser den genannten Bereichen hilft der Estragon auch gegen Husten
und kann bei Erkältungen gegen Fieber verwendet werden.
Durch
seinen Vitamin-C-Gehalt kann man ihn gegen Vitamin-C-Mangel und
Frühjahrsmüdigkeit einsetzen.
Da
der Estragon beruhigend wirkt, kann er auch gegen nervöse Unruhe und
Schlafbeschwerden helfen.
Äusserlich
Gegen Zahnschmerzen und rheumatische Gelenkschmerzen kann man
Breiumschläge aus den frischen Estragon-Blättern zubereiten und
auflegen.
Küchengewürz
Seine wichtigste Rolle spielt der Estragon in der Küche, vor allem
der französischen und der des Mittelmeerraumes.
Da
der Estragon ein sehr starkes Aroma hat, sollte man ihn nur sparsam
einsetzen, sonst würde er zu dominant und könnte alles andere
übertönen.
In
der französischen Küche gehört der Estragon zu den sogenannten
"fines herbes": Petersilie, Kerbel, Schnittlauch und
Estragon.
Der
Estragon-Essig ist legendär, auch in Mayonnaisen und Kräuterbutter
wird der Estragon gerne eingearbeitet.
Man
kann Salatsaucen mit dem Estragon würzen, kräftige Saucen und
Gemüse- und Fleischgerichte.
Traditionell
wird Estragon auch zum Würzen von eingelegten Gurken und Kürbissen
verwendet.
Geschichtliches
Ursprünglich stammt der Estragon wohl aus dem fernen Osten. Im alten
China wurde er schon zwischen 1000 und 2000 vor Chr. als Gewürz
erwähnt.
In
Südeuropa kommt er auch schon seit langer Zeit wild vor. Die Römer
benutzen ihn aber anscheinend nicht. Die Araber benutzten ihn jedoch
gerne als Gewürz. Sie nannten ihn "tarhun", was auf seiner
späteren Reise nach Europa zu "dragon" wurde.
In
Italien wird der Estragon erstmals im 13. Jahrhundert erwähnt.
In
Mitteleuropa tauchte der Estragon erst im 16. Jahrhundert auf.
Tabernaemontanus (gest. 1590) erwähnt ihn unter dem Namen
"Drakonkraut".
Aus
dem "drakon" wurde in Frankreich "Estragon", was
sich dann auch in Deutschland als Name eingebürgert hat.
Pflanzenbeschreibung
Der Estragon ist in Südeuropa und Asien heimisch. Auch in Russland
wächst eine Unterart des Estragons, die jedoch weniger aromatisch
ist.
Er
ist ein naher Verwandter von Beifuss und Wermut und gehört zur
gleichen Gattung namens "Artemisia". Als Korbblütler ist
er entfernt verwandt mit Ringelblume, Kamille und Löwenzahn, sieht
jedoch mit seinen kleinen Blüten vom Erscheinungsbild her ganz
anders aus.
In
Mitteleuropa wird der Estragon in Gärten angebaut, vor allem in
Frankreich, wo er sehr beliebt ist, im Gegensatz zu Deutschland, wo
er eher ein Schattendasein fristet.
Der
Estragon mag warme, sonnige Standorte und gedeiht nicht an feuchten
oder kalten Plätzen. Er wird im Normalfall bis zu 1,20 hoch, kann an
besonders guten Standorten aber auch deutlich über 2 m hoch werden.
Die
mehrjährige Staude treibt im Frühjahr mehrere kraftvolle Triebe aus
dem Boden, sobald es etwas wärmer geworden ist. Dann wachsen schnell
mitteldicke Stengel in die Höhe, an denen längliche, schmale
Blätter spriessen.
Zwischen
Mai und Juli blüht der Estragon mit kleinen grünlichen,
kugelförmigen Blüten. Er wird dabei noch einmal deutlich höher als
vor der Blütezeit.
Anbautipps
Der Estragon braucht einen warmen, sonnigen Standort, der
nährstoffreich und ausreichend bewässert, aber nicht feucht sein
sollte.
Wenn
er sich an einem Standort wohl fühlt, braucht er eine Menge Platz,
mindestens einen Quadratmeter Fläche und bis zu zwei Meter Höhe.
Man
kann den Estragon durch Teilung des Wurzelstocks, Ableger oder durch
Aussaat vermehren.
Bei
der Aussaat, sät man die Samen im Frühjahr in Töpfe in Aussaaterde
an.
Sobald
die Pflänzchen gross genug sind, setzt man sie ins Freiland.
Im
ersten Jahr sollte man rund um die junge Estragon-Pflanze gut jäten,
damit sie nicht von Unkraut überwuchert wird. Denn zuerst ist junger
Estragon noch klein und kraftlos.
Er
wird dann von Jahr zu Jahr kräftiger und wächst zu einer riesigen
Staude heran.
Wenn
er erstmal gross wird, sollte man ihm eine Stütze bieten und an
einen oder mehrere Stöcke binden, damit er im Wind nicht umfällt.
Im
Frühjahr schneidet man die trockenen, alten Stengel bis auf 15 cm
zurück, am besten kurz bevor er neu aus dem Boden austreibt.
Sammeltipps
Als Salatgewürz kann man die Zweige und Blätter des Estragons schon
im Frühjahr ernten und benutzen.
Je
mehr er sich der Blüte nähert, desto kräftiger wird jedoch sein
Aroma.
Für
den Wintervorrat sollte man also bis zum Beginn der Blüte warten.
Man
kann die Stengel dann abschneiden und zu Sträussen binden und an
einem trockenen Ort aufhängen und trocknen lassen.
Sobald
er trocken ist, nimmt man ihn ab und zerrebelt die Blätter mit den
Händen. Die trockenen Blätter bewahrt man am besten in einem
dunklen Glas auf, damit das Aroma nicht verfliegt.
Kerbel

Kerbel ist ein Küchenkraut, das gerne in Gärten angebaut wird. Er
gehört zur Familie der Doldenblüter. Seine feinfiedrigen Blätter
schmecken wie eine Mischung aus Petersilie und Anis.
Ausser
seinem feinem Aroma hat der Kerbel auch eine gewisse Heilwirkung.
Er
kann Erkältungen lindern und man kann ihn gegen Kopfschmerzen und
Gedächtnisstörungen verwenden.
Am
besten verwendet man ihn frisch in Salaten oder Kräuterquarks, denn
getrocknet verliert er an Aroma und Wirkung.
Steckbrief
Heilwirkung:
|
|
blutreinigend,
harntreibend,
schleimlösend,
schweisstreibend,
tonisierend,
Erkältung,
Fieber,
Gichtknoten,
Ödeme,
Kopfschmerzen,
Gedächtnisstörungen,
Schlaflosigkeit,
Abzesse,
Ekzeme,
Unreine
Haut,
|
wissenschaftlicher Name:
|
|
Anthriscus cerefolium
|
Pflanzenfamilie:
|
|
Doldenblütler = Apiaceae
|
englischer Name:
|
|
Chervil
|
volkstümliche Namen:
|
|
Garten-Kerbel
|
Verwendete Pflanzenteile:
|
|
Kraut
|
Inhaltsstoffe:
|
|
Apiin, ätherisches Öl, Zink
|
Sammelzeit:
|
|
August und September
|
Liebstöckel
Ursprünglich
ist der Liebstöckel in Südwesteuropa beheimatet. In Mitteleuropa
gedeiht er jedoch auch prächtig und wurde deshalb schon vor
Jahrhunderten in mitteleuropäischen Gärten angebaut. Inzwischen
trifft man den Liebstöckel auch hier und da verwildert an.
In
der Küche ist der Liebstöckel als Maggikraut bekannt und würzt mit
seinen Blättern Kräuterquark und Suppen aller Art.
In
der Medizin werden Wurzel und Samen des Liebstöckels für den
Harnapparat, Verdauung und weibliche Fortpflanzungsorgane eingesetzt.
Wenn
die mehrjährige Pflanze im Garten erstmal einen Lieblingsplatz
gefunden hat kommt sie jedes Jahr wieder und wird so gross, dass eine
normale Familie ihren ganzjährigen Liebstöckelbedarf für Küche
und Hausapotheke damit decken kann.
Steckbrief
Heilwirkung:
|
|
Achtung!
Nicht in der Schwangerschaft anwenden.
anregend,
blutstillend,
harntreibend,
krampflösend,
schleimlösend,
schweisstreibend,
Appetitlosigkeit,
Abmagerung,
Blasenentzündung,
Blasensteine,
Nierenleiden,
Nierensteine,
Blähungen,
Magenbeschwerden,
Mangel
an Magensäure,
Verdauungsschwäche,
Verstopfung,
Stoffwechsel
anregend,
Rheuma,
Gicht,
Wassersucht
(Ödeme),
Menstruations
fördernd,
Menstruationskrämpfe,
Mittelohrentzündung,
Halsentzündung,
Kehlkopfentzündung,
Mundschleimhautentzündung,
Bronchitis,
Husten,
Herzschwäche,
Wassersucht,
Ödeme,
Nervenschwäche,
Nervosität,
Ekzeme,
Furunkel,
eitrige
Wunden,
Gewürz,
|
wissenschaftlicher
Name:
|
|
Levisticum
officinale
|
Pflanzenfamilie:
|
|
Doldenblütler
= Apiaceae
|
englischer
Name:
|
|
Lovage
|
volkstümliche
Namen:
|
|
Badkraut,
Gebärmutterkraut, Gichtstock, Leibstöckle, Leppstock, Levestock,
Liebesröhre, Liebrohr, Liebstengel, Lobstock, Lübstock,
Lustecken, Luststöckel, Maggikraut, Nervenkräutel, Rübestöckel,
Saukraut, Sauerkrautwurz, Schluckwehrohr, Wasserkräutel
|
Verwendete
Pflanzenteile:
|
|
Blätter
als Gewürz,
Wurzel und Samen in der Heilkunde
|
Inhaltsstoffe:
|
|
Ätherisches
Öl, Angelikasäure, Apiol, Apfelsäure, Bitterstoffe, Gerbstoffe,
Fette, Gummi, Harze, Invertzucker, Kampfer, Carvon,
Isovalerinsäure, Cumarine, Myristicin, Umbelliferon
|
Sammelzeit:
|
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Blätter:
Frühjahr,
Wurzel: Zeitiges Frühjahr oder Spätherbst,
Samen:
Spätsommer
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Anwendung

Verdauungsmittel
Der
Haupt-Einsatzzweck des Liebstöckels sind Verdauungsprobleme. Er
stärkt den Appetit, wirkt Abmagerung entgegen und stärkt die
Verdauungsorgane so, dass sie die gegessene Nahrung auch gut verdauen
können.
Man
kann Liebstöckelsamen, die Wurzel oder die Blätter als Tee oder
Tinktur einnehmen oder man würzt die Speisen mit Samen oder
Blättern. Im Tee schmeckt der Liebstöckel sehr würzig, was für
Tees eher ungewohnt ist.
Liebstöckel
ist Bestandteil der Carminativum-Tinktur, die Blähungen lindert:
Stoffwechsel
und Harnorgange
Durch
seine harntreibenden und aktivierenden Eigenschaften stärkt der
Liebstöckel den Stoffwechsel und die Harnorgane.
Dadurch,
und auch durch seine herzstärkende Wirkung hilft er auch gegen
Wasseransammlungen in Füssen und Beinen.
Auch
bei Rheuma und Gicht kann man Linderung durch den Liebstöckel
erfahren.
Eine
Kur mit einem Liebstöckel-Wein (1 EL auf 1/2 Liter Weisswein) soll
den Abgang von Nierensteinen und Nierengriess fördern.
Frauenheilkunde
Der
Liebstöckel fördert die Menstruation und sorgt durch seine
entkrampfende Wirkung dafür, dass Periodenkrämpfe gelindert werden.
Bei
der Geburt kann der Liebstöckel die Wehen fördern und erleichtern.
Darum
sollte man ihn auch nicht in der Schwangerschaft anwenden, ausser zu
einem späten Zeitpunkt, wenn die Geburt schon fällig ist.
Atemwegserkrankungen
Bei
fieberfreien Erkältungen kann der Liebstöckel gegen Husten,
Halsschmerzen und sogar gegen Ohrenschmerzen helfen.
Allerdings
sollte man den Liebstöckel nicht bei Fieber verwenden, da er das
Fieber eher verstärken könnte.
Hauterkrankungen
Äusserlich
kann man Abkochungen der Wurzel als Waschung, Bad oder Umschlag gegen
Ekzeme, eitrige Wunden und Furunkel verwenden.
Aphrodisiaka
Als
wären der Heilwirkungen nicht schon genug, wird dem Liebstöckel
ausserdem noch nachgesagt, ein Liebesmittel zu sein.
Seine
stärkende und anregende Wirkung sprechen dafür, aber vielleicht ist
es auch der Name und die Triebkraft des Wuchses, die dem Liebstöckel
zu diesem Ruhm verholfen hat.
Gewürz
Vor
allem die Blätter werden gerne in der Küche verwendet, besonders in
würzigen Suppen.
Aber
auch die Liebstöckel-Samen eignen sich hervorragend für diesen
Zweck. Sie haben vor allem den Vorteil, dass sie auch im trocknen
Zustand noch sehr kräftig würzen.
Dem
Namen "Maggikraut" macht der Liebstöckel alle Ehre, obwohl
im echten Maggi gar kein Liebstöckel enthalten ist.
Pflanzenbeschreibung

Der
Liebstöckel ist in Europa heimisch, kommt aber ursprünglich aus
südlichen Ländern. Er liebt sandige und gut gedüngte Böden, kommt
aber auch mit anderen Böden klar.
Seine
ausdauernde Wurzel treibt im zeitigen Frühjahr kraftvolle Triebe,
die zuerst rötlich sind, aber bald grün werden. Die Triebkraft der
ersten Sprosse ist enorm und die Pflanze wächst von Tag zu Tag so
sehr, dass man nur so staunt. Diese enorme Wuchskraft ist
wahrscheinlich einer der Gründe, warum die Pflanze Liebstöckel
heisst.
Innerhalb
kurzer Zeit erinnert der Liebstöckel an einen hüfthohen Busch mit
weichen Stengeln und glatten, weichen Blättern. Die Blätter sind
grob gesägt und riechen bei Berührung würzig. Der würzige Geruch
und Geschmack hat der Pflanze den Namen Maggikraut gegeben.
Im
Hochsommer stängelt der Liebstock gewaltig nach oben. Die Stengel
werden über zwei Meter hoch und bilden gelbliche Doldenblüten aus.
Im Gegensatz zu den filigranen Blüten des Dills und Fenchels sind
die Blüten des Liebstöckels sehr kompakt und kräftig.
Aus
den Blüten bilden sich Samen, die man ernten, trocknen und als
Heilmittel oder Gewürz benutzen kann.
Petersilie

Die Petersilie ist das bekannteste Kraut der deutschen Küche. In den
meisten Küchengärten kann man die Petersilie antreffen, die es
sowohl mit glatten oder mit den dekorativen krausen Blättern gibt.
Dass
die Petersilie auch eine Heilpflanze ist, ist den Meisten unbekannt.
Einerseits wirkt sie durch ihren hohen Vitamin C Gehalt belebend und
hilft gegen Frühjahrsmüdigkeit.
Sie
regt aber auch den gesamten Verdauungsvorgang an und wirkt
harntreibend und förderlich auf Niere und Blase.
Eine
besonders ausgeprägte Wirkung hat die Petersilie auch auf die
Fortpflanzungsorgane der Frauen. Sie fördert die Menstruation,
lindert Menstruationsbeschwerden und kann auch bei der Geburt
hilfreich zur Seite stehen.
Achtung!
In
der Schwangerschaft sollte man keine grossen Mengen von Petersilie zu
sich nehmen, denn Petersilie könnte eine Fehlgeburt auslösen.
Kleine Mengen als Gewürz sind bei gesunden Frauen jedoch
unbedenklich. Weitere Gegenanzeigen siehe weiter unten.
Steckbrief
Haupt-Anwendungen:
|
|
Verdauungsstörungen,
Anregung
der Harnorgane,
|
Heilwirkung:
|
|
harntreibend,
krampflösend,
schleimlösend,
tonisierend,
|
Anwendungsbereiche:
|
|
Appetitlosigkeit,
Verdauungsstörungen,
Blähungen,
Verstopfung,
Mundgeruch,
Frühjahrsmüdigkeit,
Gicht,
Rheuma,
Blasensteine,
Blasen-Entzündungen,
Nierensteine,
Bluthochdruck,
Ohrenschmerzen,
Depression,
Müdigkeit,
Kater,
Menstruations
fördernd,
Menstruationsbeschwerden,
Wechseljahrsbeschwerden,
Wehen
fördernd,
Nachgeburt
austreibend,
Insektenstiche,
Mückenstiche,
Schuppen,
Geschwüre,
|
wissenschaftlicher Name:
|
|
Petroselinum hortense, Petroselinum
crispum
|
Pflanzenfamilie:
|
|
Doldenblütler = Apiaceae
|
englischer Name:
|
|
Parsley
|
andere Namen:
|
|
Bittersilche, Bockskraut, Geilwurz,
Grönte, Kräutel, Peterle, Peterling, Silk, Stehsalat
|
falsche Schreibweisen:
|
|
Petersillie, Petersielie
|
Verwendete Pflanzenteile:
|
|
Blätter, Samen (Früchte), Wurzel
|
Inhaltsstoffe:
|
|
Vitamin C, Ätherische Öle, Apiin,
Apiol, Apiolin, Flavonoide, Furocumarin, Gerbsäure, Glykoside,
Myristicin, Salicylate, Thymol, Umbelliferon, Violaxanthin, Zink
|
Sammelzeit:
|
|
April bis Oktober
|
Anwendung
Petersilie kann man wahlweise als Tee oder als Tinktur anwenden.
Die
häufigste Art, Petersilie anzuwenden ist jedoch ihr Einsatz als
Küchengewürz. In normaler Gewürzdosis haben die
Peterslilienblätter jedoch keine ausgeprägte Heilwirkung, sondern
höchstens eine sehr milde blutreinigende Wirkung.
Tee
Für einen Petersilie-Tee
übergiesst man ein bis zwei Teelöffel Petersiliensamen oder Wurzel
mit einer Tasse kochendem Wasser und lässt ihn zehn Minuten ziehen.
Anschliessend
abseihen und in kleinen Schlucken trinken.
Von
diesem Tee trinkt man ein bis drei Tassen täglich.
Tinktur
Um eine Petersilie-Tinktur
selbst herzustellen, übergiesst man Petersilien-Samen, -Wurzel oder
Blätter in einem Schraubdeckel-Glas mit Doppelkorn oder Weingeist,
bis alle Pflanzenteile bedeckt sind, und lässt die Mischung
verschlossen für 2 bis 6 Wochen ziehen.
Dann
abseihen und in eine dunkle Flasche abfüllen.
Von
dieser Tinktur nimmt man ein bis drei mal täglich 10-50 Tropfen ein.
Wenn
einem die Tinktur zu konzentriert ist, kann man sie mit Wasser
verdünnen.
Tinkturen
aus Samen und Blättern der Petersilie sind erheblich stärker als
Tinkturen aus Blättern. Die Tinkturen aus Wurzeln bergen in hoher
Dosierung die Gefahr der Schleimhautreizung vor allem der Nieren und
in seltenen Fällen auch von Herzrhythmusstörungen.
Achtung!
Schwangere
sollten die Petersilie nicht in grösseren Mengen einnehmen, weil
sonst die Gefahr einer Fehlgeburt besteht. Gesunde Schwangere
dürfen Petersilie jedoch in kleinen Mengen als Gewürz essen.
Patienten mit Nierenentzündung sollten auf die Petersilie als
Heilpflanze verzichten. Auch nicht-schwangere Gesunde sollten
nicht zuviel Petersilie zu sich nehmen, denn in starker
Überdosierung kann Petersilie zu Herzrhythmusstörungen führen
und die Nierenschleimhäute reizen. Bei manchen Menschen löst
zuviel Petersilie auch eine erhöhte Photosensibilisierung aus.
Solche Überdosierungen treten eigentlich nur auf, wenn man die
Samen oder Wurzeln als Tinktur anwendet und nicht bei der normalen
Benutzung der Petersilienblätter in der Küche.
|
Innerlich
Petersilie kann man innerlich, als Tee oder Tinktur gegen
Blaseninfektionen und Steine in Blase oder Niere einsetzen. (Achtung!
Nicht bei Nierenentzündungen verwenden).
Ausserdem
hilft Petersilie gegen Verdauungsschwäche und Blähungen.
Weil
die Petersilie viel Vitamin C enthält, kann man sie auch zur
ergänzenden Versorgung mit Vitaminen verwenden.
Bei
Geburten erleichtert die Petersilie die Arbeit der Gebärmutter und
anschliessend das Austreiben der Nachgeburt. Man sollte die
Petersilie in grösserer Menge aber erst nach einem ordnungsgemässen
Beginn der Geburt einsetzen.
Äusserlich
Äusserlich kann man Petersilie-Tee oder
verdünnte Tinktur in Form von Umschlägen, Bädern oder Waschungen
anwenden.
Mit
dieser Art der Anwendung kann man Insektenstiche lindern.
Petersilie
hilft äusserlich eingesetzt auch gegen Kopfschuppen und Geschwüre.
Küche
Hauptsächlich wird die Petersilie als Gewürz in der Küche
angewendet.
Sie
passt zu Suppen und Salaten. Auch in Kräuterquarks kann man sie
verwenden.
Eine
moderne Anwendung der Petersilie ist auch ein Pesto, das man vor
allem aus der glatten Petersilie mit zerkleinerten Pinienkernen und
Pflanzenöl herstellen kann, anstelle von Basilikumblättern.
Die
Petersilienwurzel kann man ähnlich wie Karotten oder Pastinaken als
Wurzelgemüse kochen. Vor allem in Gemüsesuppen schmeckt sie sehr
lecker.
Der
Salbei
Der
Salbei gehört zu den Kräutern, die im Mittelmeerraum heimisch sind,
bei uns aber auch gut gedeihen. An der richtigen Stelle im Garten
gepflanzt wuchert er über mehrere Quadratmeter.
Sein
Spezialgebiet ist die zusammenziehende und desinfizierende Wirkung.
Dadurch
wirkt er gut bei Halsschmerzen und ist bei Halsentzündungen aller
Art die Pflanze der Wahl.
Der
Salbei hat ausserdem eine ausgesprochen schweisshemmende Wirkung.
Genauer
betrachtet hat der Salbei so vielfältige Heilwirkungen, dass man ihn
zu Recht fast als Allheilmittel bezeichnen kann.
Steckbrief
Haupt-Anwendungen:
|
|
Halsschmerzen,
Schwitzen,
|
Heilwirkung:
|
|
adstringierend,
antibakteriell,
blutstillend,
entzündungshemmend,
harntreibend,
krampflösend,
tonisierend,
|
Anwendungsbereiche:
|
|
Appetitlosigkeit,
Blähungen,
Bronchitis,
Depressionen,
Diabetes
(unterstützend in leichten Fällen),
Durchfall,
Eitrige
Geschwüre,
Ekzeme,
Erkältungen,
Erysipel,
Fussschweiss,
Gürtelrose,
Gallenschwäche,
Gedächtnisschwäche,
Gesichtsrose,
Gicht,
Haarausfall,
Hauterkrankungen,
Heiserkeit,
Hemmt
die Milchsekretion,
Hitzewallungen,
Husten,
Insektenstiche,
Kehlkopfkatarrh,
Keuchhusten,
Leberschwäche,
Lungenschwäche,
Magenbeschwerden,
Mandelentzündungen,
Menstruationsbeschwerden,
Mundgeruch,
Mundschleimhautentzündungen,
Nachtschweiss,
Nervenschwäche,
Rachenentzündungen,
Raucherhusten,
Rheuma,
Schlecht heilende
Wunden,
Schmerzhaft geschwollene Brüste,
Starkes
Schwitzen,
Übergewicht,
Verdauungsschwäche,
Verstopfung,
Wechseljahrsbeschwerden,
Weissfluss,
Wunden,
Zahnfleischbluten,
Zahnfleischentzündungen,
|
wissenschaftlicher
Name:
|
|
Salvia
officinalis
|
Pflanzenfamilie:
|
|
Lippenblütler
= Lamiaceae
|
englischer
Name:
|
|
Sage
|
volkstümliche
Namen:
|
|
Altweiberschmecken,
Edelsalbei, Echter Salbei, Garten-Salbei, Gschmackblatteln,
Königssalbei, Kreuzsalbei, Muskatellerkraut, Sälvel, Salf,
Salfat, Salser, Scharleikraut, Selve, Zaffe, Zuffen, Zupfblatteln
|
falsche
Schreibweisen:
|
|
Saibei
|
Verwendete
Pflanzenteile:
|
|
Blätter
|
Inhaltsstoffe:
|
|
ätherisches
Öl, d-Kampfer, Salviol, Salven, Betulin, Asparagin, Bitterstoff,
Borneol, Carnosinsäure, Zineol, Flavonoide, Fumarsäure,
Gerbstoff, Gerbsäure, Harz, Ledol, Limonen, Menthol,
Östrogenartige Stoffe, Oleanolsäure, Pinen, Sabinol,
Salizylsäure, Saponine, Terpineol, Thujon, Thymol, Zink,
Vitamine,
|
Sammelzeit:
|
|
Mai
oder September (vor oder nach der Blüte)
|
Anwendung

Die
bekanntesten Einsatzgebiete des Salbeis beruhen auf seiner
schweisshemmenden Wirkung und den Heilkräften gegen Halsschmerzen.
Doch
der Salbei kann viel mehr. Man kann ihn gegen fast alle Erkrankungen
einsetzen, sagt zumindest der Volksmund.
Innerlich
als Tee
Als
Tee kann man den Salbei gegen Halsentzündungen aller Art trinken. Er
hilft auch gegen Husten, Kehlkopfentzündungen und andere
Erkältungserscheinungen.
Man
kann den Salbeitee auch in Fällen von Keuchhusten und Raucherhusten
trinken. Er stärkt die Funktion der Lungen.
Sänger
und Sprecher können den Salbeitee gegen Heiserkeit und
Kehlkopfentzündung anwenden.
Der
Salbeitee hilft auch bei der Verdauung, er stärkt den Magen und regt
die Verdauungstätigkeit an. Er fördert den Stoffwechsel und hilft
auch dabei Übergewicht abzubauen.
Bei
zu starkem Schwitzen hemmt Salbeitee die Schweissbildung. Diese
Fähigkeit kann man beispielsweise in der Pubertät nutzen, oder auch
während der Wechseljahre, wenn man durch die Hormonumstellung zu
Hitzewallungen und Schweissattacken neigt. Auch Nachtschweiss
Da
der Salbei östrogenartige Substanzen enthält, hilft er gegen
allerlei Wechseljahrsbeschwerden und auch Menstruationsbeschwerden in
jüngeren Jahren.
Bei
stillenden Müttern bremst Salbeitee die Milchproduktion, was vor
allem in der Abstillphase sehr nützlich sein kann und Milchstau
verhindern hilft.
Zusammen
mit Schafgarbe und Birkenblättern kann man Salbeitee bei Diabetes
trinken. Man kann damit zwar keine schweren Fälle heilen, aber man
kann die sonstige Behandlung und Diät unterstützen.
Äusserlich
als Tee
Den
Salbei kann man äusserlich als Waschung, für Spülungen und für
Bäder anwenden.
Er
hilft in dieser Form gegen schlecht heilende Wunden, Ekzeme und
Geschwüre. Die Wirkung von Insektenstichen kann gemildert werden.
Auch
die Schwitzneigung kann man durch Salbeiwaschungen oder Bäder
bremsen, beispielsweise bei Fussschweiss.
Spülungen
mit Salbeitee helfen gegen Weissfluss.
Gegen
Entzündungen der Mundschleimhaut und Zahnfleischentzündungen kann
man den Mund mit Salbeitee ausspülen.
Ätherisches
Öl - innerlich
Das
ätherische Öl des Salbeis kann in niedriger Dosis innerlich
eingenommen werden, wenn man über hochqualitatives Salbeiöl
verfügt.
Es
wirkt kräftigend, appetitanregend und krampflösend.
Bakterien
werden abgetötet und Entzündungen gebremst.
Auch
als ätherisches Öl hemmt der Salbei die übermässige
Schweissbildung.
Gegen
Erkrankungen der Atmungsorgane kann man Salbeiöl inhalieren.
Ätherisches
Öl – äusserlich
Äusserlich
wirkt das ätherische Salbeiöl bei verdünnter Anwendung wundheilend
und adstringierend.
Es
lindert rheumatische Schmerzen.
Achtung!
Das
ätherische Salbeiöl kann bei entsprechend empfindlichen Menschen
epileptische Anfälle auslösen!
Andere
Anwendungen
Gekaute
Salbeiblätter helfen gegen Zahnfleischentzündungen und Mundgeruch.
Wenn
keine Zahnpasta verfügbar ist, kann man durch Salbeikauen auch die
Zähne reinigen.
Pflanzenbeschreibung

Der
Salbei kommt ursprünglich aus Gebirgen in Südeuropa. Er gedeiht
jedoch auch in warmen Gegenden Mitteleuropas sehr gut.
Er
ist ein ausdauernder Halbstrauch, dessen untere Stengel verholzen.
Die
länglichen, schmalen Blätter stehen gegenständig und sind weich
und filzig. Im Frühling sind die Blätter graugrün, im Herbst bis
zum Frühjahr sind sie eher silbrig.
Ab
Mitte Mai oder Juni blüht der Salbei. An den Spitzen der Stengel
stehen die hellvioletten Lippenblüten in Quirlen. Meistens
gruppieren sich sechs bis zehn Blüten zu einem Quirl.
Der
Geruch des Salbeis ist herb und kampferartig. Der Geschmack ist
leicht bitter, adstringierend und auch kampferartig.
Der
Rosmarin

Rosmarin
ist im Mittelmeerraum heimisch, er wird aber gerne in Deutschland
angebaut.
Mit
seiner anregenden Wirkung ist er unter den Heilpflanzen relativ
selten, daher spielt er bei der Behandlung von niedrigem Blutdruck
eine wichtige Rolle.
Morgendliche
Armbäder in Wasser mit ätherischem Rosmarinöl können kleine
Wunder wirken. Aber auch sonst hat er ein breites Wirkungsspektrum.
Gartenbesitzer
sollten auf ihn nicht verzichten, denn er ist nicht nur eine Zierde
des Stein- oder Kräutergartens sondern auch eine ganze
Naturheilapotheke in einer Pflanze vereint.
Steckbrief
Heilwirkung:
|
|
adstringierend,
anregend,
antibakteriell,
entspannend,
entzündungshemmend,
krampflösend,
pilztötend,
schmerzstillend,
tonisierend,
Atembeschwerden,
Blähungen,
Appetitlosigkeit,
Verdauungsstörungen,
Magenschwäche,
Durchfall,
Rheuma,
Gicht,
Niedriger
Blutdruck,
Herzschwäche,
nervöse Herzbeschwerden,
nervöse Kreislaufbeschwerden,
Schwäche,
Erschöpfungszustände,
Nervöse
Unruhe,
Kopfschmerzen,
Migräne,
Neuralgien,
Ischias,
Nervenentzündung,
schwache
Menstruation,
Wechseljahrsbeschwerden,
Menstruations
fördernd,
Haarausfall,
hartnäckige
Hautausschläge,
Hämorrhoiden,
Ekzem,
|
wissenschaftlicher
Name:
|
|
Rosmarinus
officinalis
|
Pflanzenfamilie:
|
|
Lippenblütler
= Lamiaceae
|
englischer
Name:
|
|
Rosemary
|
volkstümliche
Namen:
|
|
Antonkraut,
Brautkleid, Brautkraut, Hochzeitsbleaml, Kid, Kranzenkraut,
Meertau, Reslmarie, Rosmarein, Rosmarie, Weihrauchkraut
|
Falsche
Schreibweisen:
|
|
Rosmarien
|
Verwendete
Pflanzenteile:
|
|
Blätter,
Blüten
|
Inhaltsstoffe:
|
|
ätherisches
Öl, Terpene, Thymol, Verbanol, Gerbstoff, Gerbsäure, Kampfer,
Bitterstoff, Beta-Sitosterol, Flavone, Salicylate, Saponine,
|
Sammelzeit:
|
|
April
/ Mai (vor der Blüte)
|
Anwendung

Am
bekanntesten ist der Rosmarin für seine Anwendung in der
mediterranen Küche.
Aber
er ist auch eine wichtige Heilpflanze mit vielfältigen und starken
Heilwirkungen. Normalerweise werden die Blätter des Rosmarins
verwendet, aber auch die Blüten enthalten viele Wirkstoffe und
können verwendet werden.
Man
kann ihn innerlich als Tee, in Teemischungen und als Tinktur
anwenden. Das ätherische Öl sollte man nur äusserlich verwenden,
weil es sehr stark ist und innerlich eingenommen den Magen reizen
könnte.
Kreislaufmittel
Der
Rosmarin ist eines der wenigen Kräuter, die niedrigen Blutdruck
stärken können. Diese Wirkung gegen niedrigen Blutdruck erfolgt
aufgrund der Stärkung von Herz und Kreislauf, hoher Blutdruck wird
also nicht noch höher.
Auch
nervöse Herzbeschwerden und Herzrhythmusstörungen kann man mit
Rosmarin behandeln.
Verdauungssystem
Zur
Stärkung des Verdauungssystems und zur Beseitigung von Blähungen
kann man Rosmarin-Tee trinken oder Mahlzeiten damit würzen.
Nervensystem
Zur
Stärkung der Nerven ist Rosmarin besonders gut geeignet.
Man
kann auch Kopfschmerzen und Migräne damit lindern.
Dazu
kann man Rosmarin innerlich einnehmen oder äusserlich anwenden und
beispielsweise das verdünnte ätherische Öl auf die Stirn reiben.
Frauenbeschwerden
Rosmarin
kann ausbleibende Periodenblutungen auslösen und
Menstruationskrämpfe lindern.
Auch
gegen Wechseljahrsbeschwerden kann Rosmarin helfen.
Achtung!
In der Schwangerschaft sollte man Rosmarin nicht verwenden.

Rosmarin-Wein
Mit
Rosmarin-Wein kann man eine stärkende Rosmarin-Kur durchführen.
Dazu
setzt man 10 gr Rosmarin-Blätter mit einer Flasche leichtem
Weisswein an und lässt den Wein eine Woche ziehen.
Danch
Abseihen und zweimal täglich ein kleines Glas davon trinken.
Rosmarin-Tinktur
Rosmarin-Tinktur
kann man zur äusserlichen Einreibung verwenden oder verdünnt als
Teilbad.
Sie
wirkt belebend und kann ausserdem Gelenkschmerzen und Neuralgien
lindern.
Rosmarin-Spiritus
Rosmarin-Spiritus
kann man genauso anwenden wie Rosmarin-Tinktur.
Für
Rosmarin-Spiritus vermischt man 3 ml ätherisches Rosmarin-Öl mit
einem Liter 70%igen Weingeist.
Ätherisches
Öl
Das
ätherische Rosmarin-Öl ist besonders wirksam.
Es
ist so stark, dass man es nur äusserlich anwenden sollte, damit es
nicht den Magen reizt.
Das
ätherische Öl des Rosmarins kann man zur Belebung in der Duftlampe
verdampfen.
Man
kann es auch in Wasser tropfen und darin baden.
Beispielsweise
zum Baden der Unterarme, um sich zu beleben und den Kreislauf
anzuregen.
In
der Küche
Rosmarin
ist auch ein wichtiges Gewürz der mediterranen Küche.
Es
gibt vielen Gerichten erst das richtige Aroma. Er macht sich sehr gut
mit Fleisch, Käse und Gemüse.
Doch
darf man den Rosmarin nur sehr sparsam dosieren, denn seine Würzkraft
ist enorm. Wenn man zuviel davon nimmt, überdeckt er alle anderen
Geschmäcker.
Geschichtliches

Schon
im Altertum wurde der Rosmarin im Mittelmeerraum hoch geschätzt. Er
war der Göttin Aphrodite geweiht und symbolisierte die Liebe und die
Schönheit.
Der
Name "Rosmarin" ist lateinisch und bedeutet "Tau des
Meeres".
Zweige
des Rosmarins wurden kleinen Kindern in die Wiege gelegt, um sie zu
schützen. Bräute wurden mit dem Rosmarin geschmückt und auch
Gräbern diente er zum Schmuck. So stand der ganze Lebenslauf im
Zeichen des Rosmarins.
Im
ersten nachchristlichen Jahrhundert wurde der Rosmarin von Mönchen
in Mitteleuropa eingeführt. In den damaligen Klöstern galt er als
wichtige Heilpflanze.
In
mittelalterlichen Kräuterbüchern spielte er eine wichtige Rolle. Er
wurde nicht nur gegen allerlei Beschwerden empfohlen, sondern auch
zur Stärkung der Potenz. In Ziegenmilch gekocht, sollte der Rosmarin
gegen Tuberkulose helfen und äusserlich wurde die Milch gegen
Hautkrebs verwendet.
Als
"Ungarischer Königinnengeist" oder "Ungarisches
Wasser" wurde ätherisches Rosmarin-Öl in Weingeist gelöst zu
einem der ersten Parfums. Angeblich verhalf es der gelähmten
72-jährigen Königin von Ungarn zu so grosser Jugend und Schönheit,
dass der König von Polen um ihre Hand anhielt.
In
manchen Gegenden wird der Rosmarin heutzutage immer noch als
Brautstrauss verwendet.
Pflanzenbeschreibung

Der
Rosmarin ist im Mittelmeerraum heimisch und wurde schon im ersten
Jahrhundert nach Christus in Mitteleuropa eingeführt.
Die
mehrjährige Pflanze ist nicht ganz winterhart, ausser spezielle
Sorten, sodass sie in Mitteleuropa meistens im Kübel gezogen wird.
An günstigen Standorten werden Rosmarin-Pflanzen bis zu zwei Meter
hoch, normalerweise sind sie aber eher 50 cm gross.
Die
schmalen, linearischen Blätter sind immergrün, sie fallen also auch
im Winter nicht ab. Diese Blätter wachsen direkt an den Zweigen,
sind ziemlich hart und duften stark balsamisch, ähnlich wie Kampfer.
Wegen dieses Duftes wurde der Rosmarin manchmal auch als
Weihrauch-Ersatz benutzt, was ihm den Namen "Weihrauchkraut"
eingebracht hat.
Zwischen
März und Mai und manchmal auch im September blüht der Rosmarin mit
hellblauen Lippenblüten. Die Blüten sitzen quirlförmig angeordnet
in den Blattachseln.
Sammeltipps
Die
Blätter sammelt man am besten kurz vor der Blüte, denn dann sind
sie am gehaltvollsten.
Man
kann jedoch auch das blühende Kraut oder nur die Blüten sammeln.
Die
gesammelten Blätter oder Blüten sollten schnell aber schonend
getrocknet werden. Die schonende Trocknung ist wichtig, damit die
ätherischen Öle nicht verduften.
Für
den Einsatz in der Küche kann man ganzjährig die frischen
Triebspitzen von Rosmarin abschneiden. Im Winter sollte man dabei
jedoch bescheiden sein, weil die Pflanze erst im Frühling wieder
nachwächst.
Anbautipps
Den
Rosmarin erhält man als vorgezogene Pflanze oder als Samen.
Die
Kultur einer fertige Pflanze ist einfacher als die Aussaat, die nicht
immer gelingt.
Wenn
man keine winterharte Rosmarin-Sorte hat, sollte man den Rosmarin in
Töpfen oder Kübeln anpflanzen.
Er
liebt warme, sonnige Standorte.
Im
Winter sollte man die Rosmarin-Pflanze an einem kühlen, sonnigen und
frostfreien Platz überwintern. Ein helles Treppenhaus oder ein
Wintergarten sind dafür geeignet.
Schnittlauch
Als Gewürz kennt jeder den Schnittlauch, aber dass er auch eine
Heilpflanze ist, ist nicht so bekannt.
In
der Zeit, wenn er im Frühling aus der Erde spriesst, brauchen wir
ihn am allernötigsten, denn er vertreibt die Frühjahrsmüdigkeit,
reinigt das Blut und liefert uns Vitamin C.
Steckbrief
Heilwirkung:
|
|
Appetitlosigkeit,
Blähungen,
Darmentzündung,
Frühjahrsmüdigkeit,
Gicht,
Husten,
Magenentzündung,
Bluthochdruck,
blutreinigend,
harntreibend,
schleimlösend
|
wissenschaftlicher Name:
|
|
Allium schoenoprasum
|
englischer Name:
|
|
Chives, Cives
|
Verwendete Pflanzenteile:
|
|
Stengel
|
Inhaltsstoffe:
|
|
Eisen, Arsen (Kleinstmengen),
Vitamin C
|
Sammelzeit:
|
|
März bis Oktober
|
Anwendung
Der Schnittlauch wird am besten in der Küche angewandt, denn seine
stärkste Heilwirkung entfaltet er, wenn er frisch gegessen wird.
Heutzutage
kann man Schnittlauch in den meisten Lebensmittelläden preisgünstig
im Topf kaufen und dann auf der Fensterbank weiterwachsen lassen.
Ein
paar Schnipsel davon auf Brot oder in die Suppe gestreut, schmeckt
nicht nur gut, sondern dient auch der Gesundheit.
Besonders
wertvoll ist auch ein Kräuterquark mit frischem Schnittlauch.
Man
kann übrigens auch die Blüten essen, beispielsweise im Salat.
Pflanzenbeschreibung
Schnittlauch ist eine mehrjährige Pflanze.
Im
Frühling treiben innerhalb kurzer Zeit aus dem Wurzelstock
rundliche, hohle Stengel, das Schnittlauch. Diese Stengel werden bis
zu 30 cm hoch.
Nur
wenige Monate später, meistens im Mai, wachsen einige Stengel, die
deutlich härter sind als die anderen.
An
diesen Stengeln entfalten sich dann die rosavioletten Blüten. Die
Blüten sind kugelförmig.
Nach
der Blütezeit wachsen wieder normale Stengel, bis sich der
Schnittlauch Anfang Winter in die Erde zurückzieht.
Der
Thymian
Der
Thymian ist nicht nur eine interessante Gewürzpflanze, sondern auch
eine wichtige Heilpflanze im Bereich Husten und Desinfektion.
Die
ausdauernde Pflanze wächst Jahr für Jahr tapfer im Kräutergarten
und duftet würzig vor sich hin. Im Sommer läßt er kleine zartrosa
Blüten sprießen. Bis in den Winter hinein kann man frische Blätter
ernten.
Die
kleinen Blätter lassen sich ziemlich leicht vom holzigen Stengel
rebeln und als Küchengewürz oder Tee verwenden. Povencalische
Kochrezepte kann man sich ohne Thymian kaum vorstellen.
Als
Heilpflanze ist der Thymian der reinste Tausendsassa. Es gibt kaum
ein Einsatzgebiet, wo der Thymian nicht helfen könnte. Seine grösste
Stärke liegt jedoch in seiner heilsamen Wirkung auf die
Atmungsorgane.
Steckbrief
Heilwirkung:
|
|
Eigenschaften
anregend,
antibakteriell,
beruhigend,
blutstillend,
desinfizierend,
entzündungshemmend,
krampflösend,
pilztötend,
schleimlösend,
schmerzstillend,
schweisstreibend,
tonisierend,
Atemwege
Bronchitis,
Husten,
Keuchhusten,
Reizhusten,
Krampfhusten,
Asthma,
Erkältung,
Halsentzündung,
Heiserkeit,
Kehlkopfkatarrh,
Luftröhrenkatarrh,
Zahnfleischentzündung,
Verdauungssystem
Verdauungsschwäche,
Sodbrennen,
Blähungen,
Magenbeschwerden,
Durchfall,
Mundgeruch,
Leberschwäche,
Stoffwechsel
Rheuma,
Gicht,
Harnapparat
Nierenentzündung,
Blasenentzündung,
Blasenschwäche,
Frauenheilkunde
Menstruations
fördernd,
Menstruationsstörungen,
Unterleibskrankheiten,
Periodenkrämpfe,
Eisprung
fördernd,
Geburts erleichternd,
Wechseljahrsbeschwerden,
Nervensystem
Nervenschwäche,
Schlaflosigkeit,
Alpträume,
Epilepsie,
Kater,
Bewegungsapparat
Verstauchungen,
Verrenkungen,
Quetschungen,
Gelenkschmerzen,
Haut
Schwer
heilende Wunden,
Entzündete
Wunden,
Ekzeme,
Schnittwunden,
Pickel,
Furunkel,
Gesichtsrose,
Erysipel,
Gürtelrose,
|
wissenschaftlicher
Name:
|
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Thymus
vulgaris
|
Pflanzenfamilie:
|
|
Lippenblütler
= Lamiaceae
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englischer
Name:
|
|
Thyme
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volkstümliche
Namen:
|
|
Chölm,
Demut, Echter Thymian, Garten-Thymian, Immenkraut, Kunerle,
Römischer Quendel, Spanisches Kudelkraut, Welscher Quendel,
Zimis,
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Falsche
Schreibweisen:
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Tymian
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Verwendete
Pflanzenteile:
|
|
Blätter
|
Inhaltsstoffe:
|
|
ätherisches
Öl, u.a. Thymol, Kampfer, Carvacrol, Zineol, Geraniol, Limonen,
Linalool, Menthon, Terpinen, Bitterstoff, Gerbstoff, Flavonoide,
Cumarine, Harz, Saponin, Salicylate, Pentosane, Stigmasterol,
Beta-Sitosterol, Zink
|
Sammelzeit:
|
|
April
bis Oktober
|
Anwendung

Sehr
lecker schmeckt Thymian als Gewürz in der mediterranen Küche. Dort
trägt er unauffällig zur Gesundheit bei.
Er
ist aber auch eine vielseitige Heilpflanze, die fast gegen das
komplette Spektrum üblicher Beschwerden helfen kann.
Atmungsorgane
Der
wichtigste Einsatzbereich des Thymians sind Erkrankungen der
Atmungsorgane.
Durch
seine antibiotischen und entzündungshemmenden Eigenschaften bekämpft
der Thymian Husten und Erkältungen, die durch Krankheitserreger
verursacht wurden.
Die
krampflösende Eigenschaft hilft gegen Spasmen beim Husten, was den
Thymian auch gut gegen Keuchhusten, Reizhusten und Asthma wirken
lässt.
Ausserdem
löst der Thymian den Schleim, der dadurch besser abgehustet werden
kann.
Bei
Husten oder anderen Problemen der Atmungsorgange kann man den Thymian
als Tee oder Tinktur einnehmen.
Verdauungssystem
Durch
seine ätherischen Öle und die Bitterstoffe hat der Thymian eine
günstige Wirkung auf die Verdauungsorgane.
Man
kann ihn zur Stärkung der Verdauungsvorgänge als Gewürz oder als
Tee einnehmen.
Thymian
hilft auch gegen Blähungen und Sodbrennen.
Ausserdem
kann man ihn gegen Leberschwäche einsetzen.
Frauenheilkunde
Vor
allem die Volksheilkunde betrachtet den Thymian als ein Frauenkraut.
Durch
seine krampflösende Fähigkeiten kann der Thymian
Menstruationskrämpfe lindern.
Er
kann auch die Menstruation fördern und den Zyklus regulieren.
Thymian regt ausserdem den Eisprung an.
Da
er ausserdem östrogenartige Substanzen enthält, ist der Thymian
eine hilfreiche Pflanze gegen Wechseljahrsbeschwerden.
Die
Geburt kann durch Thymian erleichtert werden.
Achtung!
Thymian
sollte nicht in grossen Mengen in der Schwangerschaft verwendet
werden.
|
Nervensystem
Auf
das Nervensystem hat der Thymian eine beruhigende Wirkung.
Man
kann ihn gegen Einschlafstörungen und Alpträume als Tee trinken.
Früher
wurde er sogar gegen Epilepsie verwendet.
Auch
gegen Katzenjammer nach ausgedehnten Trinkgelagen soll er helfen.
Vor
einer Weile wurde sogar eine Wirkung des Thymians gegen Lepra
entdeckt.
Tee
Einen
Thymian-Tee bereitet man folgendermassen:
Man
übergiesst einen Teelöffel Thymiankraut mit einem Viertelliter
kochendem Wasser und lässt den Tee fünf Minuten ziehen. Man kann
den Tee mit Honig süssen, um die Wirkung noch zu verstärken.
Diesen
Tee trinkt man in kleinen Schlucken und lässt auch den Dampf des
Tees auf sich wirken.
Äusserlich
- Bewegungsapparat
Gegen
Verletzungen des Bewegungsapparates, wie Verstauchungen, Quetschungen
usw. kann man Einreibungen mit Thymian-Tinktur
durchführen.
Auch
gegen rheumatische Gelenkschmerzen helfen
Thymian-Tinktur-Einreibungen.
Äusserlich
- Hautprobleme
Äusserlich
kann man gegen Hautprobleme in Thymian-Aufgüssen baden, Kompressen
auflegen oder das ätherische Öl verdünnt oder unverdünnt
einsetzen.
Thymian
hilft gegen schlecht heilende und entzündete Wunden und Ekzeme.
Auch
gegen frische Wunden und Schnittverletzungen kann man den Thymian
einsetzen.
Ausserdem
hilft Thymian gegen unreine Haut, Pickel und Furunkel.
Thymian-Tee
oder Tinktur kann man auch zum Spülen gegen Entzündungen im
Mundraum verwenden.
Ätherisches
Öl
Das
ätherische Öl des Thymians setzt sich aus unterschiedlichen
Substanzen zusammen, beispielsweise das hochwirksame Thymol und das
mildere Linalool. Je nach Standort und Sorte ist die Zusammensetzung
der ätherischen Öle unterschiedlich.
In
der Duftlampe eignet sich Thymian zur Raumreinigung und zur Befreiung
der Atemwege.
Verdünnt
in Öl (1:100) kann man das ätherische Öl für Einreibungen
verwenden.
Dampfbad
Als
Dampfbad
desinfiziert er die Atmungsorgane und erleichtert die Atmung.
Auch
gegen Hautunreinheiten hilft so ein Dampfbad.
Geschichtliches
Der
Name "Thymian" kommt möglicherweise vom altägyptischen
Wort "Tham", das eine stark duftende Pflanze bezeichnete,
die zur Einbalsamierung verwendet wurde.
In
Griechenland wurde aus "Tham" das Wort "Tymon"
und später in Rom der Name "Thymus".
Schon
Plinius Secundus beschrieb den Thymian als Heilpflanze.
Im
11. Jahrhundert wurde der Thymian von Benediktinermönchen nach
Mitteleuropa gebracht und dort in den Klostergärten angebaut. Von
dort aus gelangte der Thymian in die Bauerngärten.
Hildegard
von Bingen und Albertus Magnus empfahlen den Thymian als wertvolle
Heilpflanze.
Pflanzenbeschreibung

Thymian
ist eine kleiner mehrjähriger Halbstrauch, aus der Familie der
Lippenblütler, der ursprünglich in den Mittelmeerländern heimisch
ist.
Bis
zu 50 cm wird der Thymian hoch und wenn er genügend Platz hat, kann
er nach ein paar Jahren etwa einen halben Quadratmeter Fläche
beanspruchen.
Die
Stengel verholzen im Laufe eines Jahres. An den Stengeln wachsen
kleine ovale, dunkelgrüne Blätter, die stark duften. Die Blätter
von winterharten Sorten bleiben das ganze Jahr über grün, können
also auch im Winter noch für den direkten Bedarf geerntet werden.
Die
Blüten des Thymians sind klein und hellrosa. Sie wachsen in Kugeln
oder Ähren an den Spitzen der Stengel.
Anbautipps

Ursprünglich
war der Thymian nicht frosthart, aber inzwischen gibt es Sorten, z.B.
"Deutscher Winter", die den Winter in Mitteleuropa
problemlos überstehen und sogar immergrün sind.
Die
winterharten Sorten gedeihen gut in Gärten, bevorzugt auf magerem
Boden bei voller Sonne.
Auch
in Töpfen und Schalen kann man den Thymian anpflanzen, dann darf man
ihn aber nicht zu sehr austrocknen lassen, im Gegensatz zum Anbau im
Freiland, wo ihm Trockenheit meistens nicht viel ausmacht.
Man
kann den Thymian ansäen oder fertige Pflanzen kaufen und in den
Garten pflanzen.
Wenn
man den Thymian selbst ansät, dann sät man ihn am besten im
zeitigen Frühjahr in Töpfen an. Als Erde nimmt man Anzuchterde
vermischt mit etwas Sand.
Die
Samen werden auf die angefeuchtete Erde gesät und mit etwa zwei
Zentimeter Erde bedeckt.
Die
Deckerde gut anfeuchten, aber nicht durchnässen.
Während
der Keimdauer muss die Erde immer leicht feucht gehalten werden.
Nach
etwa zehn Tagen bis drei Wochen keimen die kleinen Thymianpflanzen.
Die
jungen Thymianpflanzen brauchen möglichst viel Licht und wollen ins
Freie, sobald der Frühling es zulässt.
Wenn
die Thymianpflanzen etwa zehn Zentimeter gross sind, kann man sie ins
Freiland pflanzen oder in grössere Töpfe umtopfen.
Im
ersten Jahr ist der Thymian noch recht zart und sollte nur vorsichtig
beerntet werden.
Erst
ab dem zweiten Jahr gewinnt er Thymian deutlich an Kraft und Grösse.
Sammeltipps
Den
Thymian erntet man vor, während oder nach der Blütezeit und bindet
ihn zu kleinen Sträussen.
Diese
Sträusse hängt man an einen schattigen, aber zugigen und warmen
Ort, damit sie schnell trocknen können.
Sobald
die Blätter trocken sind, kann man sie von den Stengeln abrebeln.
Die
Aufbewahrung sollte trocken und möglichst kühl und lichtgeschützt
erfolgen.
Waldmeister
Der
Waldmeister wächst in lichten Laubwäldern und verströmt seinen
zarten eigentümlichen Duft.
Meistens
finden wir ihn in größeren Familien . Er blüht ab Mitte April bis
Anfang Mai mit zarten kleinen weißen Blüten.
Dann
ist die Zeit ihn zu ernten und ihn entweder für Tees zu trocknen
oder zu einer Waldmeisterbowle zum Maifest zu verarbeiten.
Der
Waldmeister enthält Cumarin, das leicht beschwingt und in geringer
Dosierung bei Kopfschmerze und Migräne hilft. In höherer Dosierung
kann Waldmeister auch Kopfschmerzen verusachen.
Steckbrief
Heilwirkung:
|
|
beruhigend,
blutreinigend,
krampflösend,
schweisstreibend,
Verdauungsbeschwerden,
Blasensteine,
Herzschwäche,
Kopfschmerzen,
Migräne,
nervöse Schlaflosigkeit,
nervöse
Unruhe,
Nervenschmerzen,
vermindert die Blutgerinnung,
Gefässstärkend,
Venenschwäche,
Ödeme,
Menstruationsbeschwerden,
Furunkel,
Ekzeme,
Schlecht
heilende Wunden,
|
wissenschaftlicher
Name:
|
|
Asperula
odorata (Galium odoratum)
|
Pflanzenfamilie:
|
|
Rötegewächse
= Rubiaceae
|
englischer
Name:
|
|
Woodruff
|
volkstümlicher
Name:
|
|
Gliedkraut,
Herzfreund, Leberkraut, Maiblume, Maichrut, Maikraut, Mösch,
Teekraut, Waldmutterkraut, Waldtee, Wohlriechendes Labkraut,
|
Verwendete
Pflanzenteile:
|
|
das
blühende Kraut
|
Inhaltsstoffe:
|
|
Cumarin,
Asperulosid, Gerbstoffe, Bitterstoffe
|
Sammelzeit:
|
|
Mai
- Juni
|
|
|
|
Anwendung

Waldmeister
in Tees
Der
Haupteinsatzzweck des Waldmeisters ist die Nutzung als Tee oder in
Teemischungen gegen Kopfschmerzen und Migräne.
Dazu
verwendet man das blühende Kraut.
Den
Waldmeister sollte man jedoch nicht überdosieren, denn sonst kann er
Kopfschmerzen auslösen, also genau die Beschwerden, gegen die er
eigentlich wirken soll.
Da
der Waldmeister beruhigend wirkt, kann man ihn auch gegen
Schlaflosigkeit und Unruhe verwenden.
Die
Blutgerinnung wird vom Cumarin vermindert, sodass das Blut besser
fliesst, aber im Fall von Wunden schlechter gerinnt. Diese
Eigenschaft des Waldmeisters muss man berücksichtigen.
Man
kann Waldmeister-Tee auch zur Stärkung der Blutgefässe, speziell
der Venen trinken. Dadurch hilft er, zusammen mit seiner Leber- und
Nierenstärkenden Eigenschaft auch gegen geschwollene Füsse.
Weil
der Waldmeister krampflösend wirkt, kann er Periodenkrämpfe
lindern.
Duftkissen
Da
beim Waldmeister der Duft eine wichtige Wirkung ausübt, kann man ihn
auch in Duftkissen einarbeiten.
Man
kann den Waldmeister beispielsweise mit Steinklee, Salbei, Lavendel
und anderen getrockneten Duftkräutern mischen.
So
ein Duftkissen eignet sich dazu, mit ins Bett genommen zu werden oder
man kann es auch in den Kleiderschrank legen, um Motten fernzuhalten.
Waldmeister
gehört zu den Kräutern von "Mariae Bettstroh", d.h. er
wurde früher Wöchnerinnen und ihrem Baby als Bettunterlage ins Bett
gelegt, als Matrazen noch aus Stroh bestanden. Mit seinen
beruhigenden und entkrampfenden Eigenschaften sollte es das
Wohlbefinden von Mutter und Kind fördern.
Waldmeister-Bowle
Zum
ersten Mai wird gerne Maibowle aus Waldmeister zubereitet.
Dafür
nimmt man den Waldmeister vor der Blütezeit, denn dann duftet er
stärker.
Man
nimmt eine Hand voll Waldmeister und lässt ihn anwelken.
Das
angewelkte Waldmeistersträusschen hängt man in einen Liter Wein und
lässt ihn zwei Stunden ziehen.
Zwei
Esslöffel Zucker werden in etwas heissem Wasser angerührt und dann
in den angesetzten Wein gegeben.
Am
Schluss giesst man noch eine Flasche Sekt dazu.
Quelle: Heilkräuterlexikon